Donnerstag, 29. April 2010

please, tell me, I want to know it, I want to know everything, de, mit Narden, wir wünschten uns dieses Liebende, das diese Musik trägt, o ich sinke vor dir hin, o ich sinke vor dir hin, wir steigen, wir sinken, getragen von den mächtigen breiten blauen Wellen des Gesangs, wir nähern uns, wir entfernen uns, Wellen leiten uns, Schwingungen, Fre­quenzen, und es wird uns leichter, fühlen wir, wir müssen aufpassen, dass uns diese Zukunft nicht zu sehr plagt, emissiones tuae paradisus,

Mittwoch, 21. April 2010

es wird, alles in allem, keine besonders grausame Zukunft sein, es wird noch immer eine erträgliche Zukunft sein, die Welt ist ja erträglich, wenn sie nicht erträglich wäre, wäre sie, o ich sinke, sinke vor dir hin, o ich sinke vor dir hin, wäre sie schon längst nicht mehr, der Grosse, den wir kennen, hat uns eine Ausrüstung gegeben, mit der wir vieles ertragen, auch die Zukunft, die jetzt kommt, diese Zukunft wäre leichter zu ertragen, wenn nicht so viel darüber ge­redet würde, Kofer,  Nardus og Kalmus, in dieser kleinen Welt weiss man das, man redet deshalb nur das Nötigste, wenn man Sorgen hat, redet man nicht, sondern steht zusammen und singt, Ogou ist wie alle saints vielseitig, er besitzt ein sehr aufbrausendes Temperament, das ihn oft in Schwierigkeiten bringt, man muss ihn deshalb häufig besänftigen und beruhigen, wenn er kämpft, kämpft er für Freiheit und Gerechtigkeit, er ist Herr über alle Dinge, die aus Eisen sind, vor allem auch über die Fahrzeuge auf den Strassen, und weil Ogou mächtig ist, ist er auch ein mächtiger Heiler und Fruchtbarkeitsgott,
man verspricht sich in dieser Hinsicht viel von ihm und äussert diese Wünsche auch ganz unzweideutig und so offen, dass wir die Kirche schliessen mussten, and a unique bouquet of ripe fruit, und so versammeln sie sich nun eben draussen, es ist ein fürchterlicher Anblick, grosse dünne schwarze Menschen, Tausende, schreiend, tanzend, besessen von anges, gestärkt vom wilden Ogou, dem Kriegs- und Fruchtbarkeitsgott, der es liebt, in roten Kleidern aufzutreten, aromi, wie ein Hotelportier erscheint er uns, ein sehr zweifelhafter Hotelportier, mit einer halbleeren Rumflasche,

Donnerstag, 15. April 2010


 

denn Ogou trinkt Unmengen von Rum, Rum ist sein Lieblingsgetränk, und wir kommen zur dritten Strophe, welch ein Trost und unbegrenzt, in dieser kleinen Welt ist man verständig, ist man weise, von Natur aus, man glaubt nicht jedem, der daherkommt und schwätzt, man glaubt überhaupt nie­mandem, nur sich und den nächsten Nachbarn, aber den Politikern in der Hauptstadt glaubt man nicht, jugo que salia, was sie sagen, ist diesen Schweigsamen und Bedächtigen egal, die Herren dort mögen eben ihr Wesen treiben, sie sind eben da, sind eben so, welch ein Trost und unbegrenzt,
welch ein Trost und unbegrenzt, sie glauben nur an sich selber, an keinen anderen, du, Grosser, hast sie so gemacht, dass sie meinen, selber gross zu sein, selber wichtig, sie glauben, sie seien wichtig, weil sie am Fernsehen sind, wir aber schalten ab, wenn wir sie am Fernsehen sehen und nehmen das Hackbrett aus dem Kasten und die Geigen, there are no words, man lebt hier ohne Politik, man weiss aber genaue­stens, was Politik ist, man ist Hunne und hat den Hunnenblick und die Hunnenstimme, wir se­hen, dass sie die Dinge nicht tun, die sie tun sollten, wir sehen, dass sie die die Dinge nicht tun können, die sie tun sollten, und unnennbar ist die Wonne, sie können sie nicht tun, weil ihnen die Hände gebunden sind,

Samstag, 10. April 2010

Geiseln sind sie ja, dem Volk ausgeliefert, das mit dem Stimmzettel re­giert und sich mit dem Stimmzettel ins Verderben stimmt, es ist nämlich eine Revolution im Gang, das merkt man, wenn man noch ein bisschen Verstand im Kopfe hat, und unnennbar ist die Wonne, es gibt übrigens nicht nur einen Ogou, es gibt eine ganze Familie von Ogous, den Ogou Feray zum Beispiel, der einer der Ehemänner oder Liebhaber von Ezili ist,


 

Freitag, 9. April 2010

und sodann Ogou Badagri, Ogou Balendjo, Ogou Shango und andere, die saints sind sehr veränderlich und schwer zu bestimmen, tutti i migliori aromi, bei einer Besessenheit ist man nie ganz sicher, wer anwesend ist, manchmal denkt man, es sei Ogou Balendjo, und in Wirklichkeit ist es plötzlich Jesus, der erscheint oder der Baron Samdi oder alle drei zusammen in einem einzigen Besessenen, a delicate, harmonious wine, auf der Bühne steht später ein merkwürdiges Völkchen, unerwartet verrucht, eine Gangsterbande, coole Typen in schwarzem Leder, mit ihren Bräuten, Schülerinnen und Schüler der Musikschule, sie spielen nicht nur Hackbrett, sie spielen auch Chicago und Palermo und Bronx, og Kanel og alle slags vellugtstræer,
Gott segne sie, es ist nämlich eine Revolution im Gange, sag­ten wir, eine demokratische Revolution, die so still ist, dass niemand sie merkt, alles geht mit rechten Dingen zu, alles nach Gesetz, das Bundesgesetz über die politischen Rechte erlaubt den Bürgerinnen und Bürgern Raub und Plünderung, es braucht keine Hunnen mehr, dass gleich dei­ner, dass gleich deiner, es ist jetzt dann bald nichts mehr da, denken wir wieder, pessimistisch wie ein alter Militärkopf, der immer vom schlechtest denkbaren Fall ausgeht, aber man muss hier vom schlechtest denkbaren Fall ausgehen, paradisus, es braucht starke Arzneien, hier hilft kein parfümiertes Gesäusel, hier muss man poltern, dass gleich deiner, dass gleich deiner,