Samstag, 31. Dezember 2011

unser Lieblings­wort ist verreckt, mit seiner Hilfe verstär­ken wir alle Empfindun­gen, vieles ist demnach ganz verreckt schön, verreckt laut, verreckt gross, und wir erörtern die verreckt vielen Eintra­gungen in unse­ren verreckten Agenden, die der Nachwelt zei­gen, wie oft und wie verreckt es uns kam, hath not ceased to kiss my feet, diskutiert werden muss im übrigen immer wieder zwanghaft die Frage, ob es den Frauen wirklich kommt, oder ob sie nur so tun, als ob es ihnen käme,

siebzig Prozent aller Frauen täu­schen den Or­gasmus vor, so lauten gewisse Theorien, die bis jetzt noch nicht wi­der­legt werden konnten, vielleicht täuschen sie nicht nur die Or­gasmen vor, sondern überhaupt alle Gefühle, es ist möglich, dass die Frauen selber keine Gefühle haben und sich nur dar­auf be­schränken, in an­deren Gefühle hervorzurufen, um sie so­dann amüsiert oder überrascht oder mit gespielter Überra­schung zur Kennt­nis zu nehmen,
all except the Gates of Eden, ein ganz Grosser hat sich, wie wir gelesen haben, regelmässig soulagiert und dar­über in ei­nem be­sonderen Staatskalender Statistiken geführt, Rosinkager, es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, ob wir sie sa­gen sollen oder nicht, sagen wir zu unserer Freundin, es gibt Fälle, antwortet sie, wo man die allergeheimsten Gedanken, die man hat, mittei­len muss, und es gibt Fälle, wo man diese Ge­dan­ken unter keinen Um­ständen verraten darf und für immer und ewig für sich behalten muss,
mig med, der Quastenflosser lebt seit 200 Millionen Jahren in den Tiefen des In­dischen Ozeans in völliger Dunkelheit, als sich ihm im Jahre 1987 erstmals in seiner Ge­schichte ein Tauchboot nä­herte und er in gleissen­des Scheinwerferlicht getaucht wurde, liess er sich nicht aus seiner Jahrmillionen­ruhe bringen und führte wei­terhin mit seinen vielen son­der­baren Flossen kompli­zierte Dreh- und Wendebe­we­gungen aus, die unter anderem zu einem minutenlangen Kopfstand führten, schau,
mindestens zehnmal im Tag, capite meo, warum werden bei uns in den Ehebetten die Bewe­gungen be­stimmt, die wir machen dür­fen, warum lesen wir in der Spalte unserer Landes­se­xualbe­rate­rin, dass sich ein Mann bei ihr beklagt, weil ihm seine Frau alles vor­schreibt, was er im Bett ma­chen darf oder soll, sie be­stimmt den Zeit­punkt, wann er in sie ein­dringen darf,

Dienstag, 27. Dezember 2011

erst wenn sie seinen Schwanz nimmt und ei­genhändig in ihren Schlitz einführt, darf er, worauf sie dann erst noch die Be­wegun­gen bestimmt, die Art und den Rhythmus der Bewegungen, sie mache die Bewegungen, so schreibt er, für seine Begriffe viel zu langsam, er hätte es gerne schneller, und er dürfe nie kommen, bevor es ihr gekommen sei, et dextera illius, immerhin kommt es ihm und ihr, das ist nicht nichts, was will er sich da bekla­gen, das ist ja ganz schön viel, das muss man sehen, so­weit ich es beurteilen kann, führen die beiden somit ein eher über­durch­schnittliches Sexual­leben,
aber was antwortet die Tante Marta, ty jag är sjuk av kärlek, sie denkt wie du, er solle froh sein, dass sie so aktiv ist und sich be­wegt, er solle doch ein­fach aufpassen, dass es ihm nicht so schnell komme, ein Mittel ver­wen­den, einen Spray, wenn es Pro­bleme gibt, weiss sie immer gleich ein Mittel, eine Salbe, einen Spray,

Samstag, 24. Dezember 2011

schau, das ist richtig so, was will der Kerl mehr, kann er sich nicht mit die­sen Umstän­den abfinden, diesen alles in allem doch recht geilen Umstän­den, was muss er überhaupt der Se­xualberate­rin schrei­ben, ein biss­chen Un­terdrückung tut ihm ganz gut, wenn wir schon in allen anderen Le­bensbereichen unsere Freiheit ge­opfert ha­ben, so soll uns doch nicht plötzlich ein sexuelles Freudchen an die Freiheit erinnern, hath not ceased to kiss my feet,

wie dem auch immer sei, was mich betrifft, so kann ich einer derart geregelten Tropfenzähler-Sexualität nicht viel ab­ge­win­nen, men hun ophørte ikke, wenn ich nicht wüsste, dass das, was wir in den letzten zehn Jah­ren heimlich aufgeschrieben haben, einmal umge­wandelt als kon­kreter Kampf, als Praxis und Rache zum Vorschein kom­men würde, hielte ich das Leben nicht mehr für lebens­wert und müsste verzwei­feln,
med at kysse mine fødder, und ein Künstler wird uns immer in Erinnerung bleiben, der sich mit einer seiner Freundinnen nackt vor einer aufge­spann­ten Bett­la­ke photografie­ren lässt, einem grossen weissen Tuch, das vol­ler Flecken ist, und bei jedem Fleck hängt ein Zettelchen, auf wel­chem der Name der Frau zu le­sen ist, die beteiligt war, als die Flecken entstanden sind, die kleine Nackte, die neben dem Tuch steht, weist auf einen noch nicht beschrifteten Fleck hin, es ist der ihre, elle est très fière de sa tâche, so lautet der Kommentar dazu,

Mittwoch, 21. Dezember 2011

und wir erin­nern uns an ein anderes Tuch, einen grossen grü­nen Bettüberwurf, den eben­falls zahlreiche Spuren von Glück und Erfüllung schmückten, aber diese hörte nicht auf, er be­deckte ein gros­ses französisches Bett im Wohnzimmer, und die Be­sucherinnen verstanden naturgemäss sofort, woher die tâches ka­men, und waren meist ganz er­heblich be­eindruckt von diesen un­übersehba­ren und offen und stolz zur Schau gestellten weiss­lichen Flecken, und sie stellten sich die Szenen vor, die sich hier abgespielt haben mussten, lei­denschaftli­che Sze­nen, dachten sie, Sperma, Ströme von Sperma,
und neidische Blicke ruh­ten auf der Frau und ihrem so hitzigen Freund, wievielmal am Tag er sie wohl auf dieses grüne Paradies wirft, zehnmal, denken die Besucherinnen, zehnmal, oder ist sie es, die so hitzig ist und ihn auf den Überwurf zerrt, hun holdt ikke op, wir staunen über das Format der Mücken, warum sind sie so klein, warum sind ihre Rüssel nicht saugkräftiger, warum sind sie nicht zwei Meter lang und so be­schaffen, dass die Riesenmücke einen Menschen in einer Se­kunde tot­saugen kann, ist in die­sem Um­stand nicht eine geheimnisvolle Ver­schwörung zu sehen, gegen den Men­schen, meine ich, die Men­schen wünschen sich nämlich gros­se Vögel, die sie, wenn nicht vernichten, so doch zumindest gewaltig bicken könnten,
dass euch der Güggel bicke, so verwünschten die alten Schweizer ihre Mit­menschen,


amplexabitur me, dass euch der Gugger hudle, so schrien sie, fra jeg kom herind,
und wir möchten uns in Basel mit einem dieser Basler Philoso­phen, die jetzt, bei unserer Durchfahrt, gewiss bereits schlafen, über die Notwen­digkeit von mög­lichst ver­rückten Privat­religio­nen unterhalten, es ist ja bekannt, dass im ge­sellschaftlichen und politi­schen Le­ben immer viel Vernünftigkeit gefordert wird, immer viel grässliche Ra­tionali­tät, wir haben uns vernünftig zu verhal­ten, an­ständig, bere­chenbar, alles hängt von diesem winzi­gen Quantum Ver­nunft ab, Frieden-Freiheit-Gerech­tig­keit, der Sozi­alstaat, die Ener­gie­versorgung, die Demokratie, thi jeg er syg af kærlighed,

Montag, 19. Dezember 2011

wir lieben aber diese Rationali­tät nicht, wir sind nicht dafür ge­schaffen, wenn wir ihr folgen, fehlt uns so­fort etwas, wir fühlen uns unwohl, es ist, wie wenn wir nicht mehr richtig leben wür­den, wir möch­ten doch zaubern, wir möchten rebellie­ren, siegen, träumen, quälen, brennen, verun­fallen, retten, ver­schwenden, untergehen, auftauchen, singen, spielen,
wenn es nicht ge­lingt, diese Bedürfnisse in Künsten oder Re­ligionen auszu­le­ben, und das gelingt uns zurzeit nicht, fahren diese unbe­re­chenbaren Geister eben in die Bereiche, wo sie nichts zu suchen ha­ben, ich gebe dir heute die Macht über Völker und Reiche, dann haben wir eine aben­teuerliche Rot­licht-Politik, Magier und Kriegshelden in der Verwaltung, Priester und Märchener­zähler in den Regie­run­gen, Hexen und Schama­nen in den Parlamen­ten, Ko­bolde in den Uni­versitäten, Karne­valsmasken in den Medien,
dann wird in der Öffentlichkeit ausgelebt, was in die Kirchen ge­hört, in die Hinter­zim­mer oder Schafzimmer oder Kerkerzellen oder in die Thea­ter, wenn alle überall spinnen dürfen, kann man im übrigen die Kultur getrost ver­gessen, hans venstre, wen trifft man denn dort noch an, vielleicht flüchten sich ge­rade die Braven und Fleissigen und Langweiligen in die Kultur, und sind dort sauber und kor­rekt, wo es nicht nötig wäre, er under mit hoved,

Sonntag, 18. Dezember 2011

nur noch ein Gott kann uns retten, und die einzige Möglichkeit einer Rettung besteht darin, uns durch Denken und Dichten und Singen vorzubereiten für die Erscheinung des Gottes oder für die Abwesenheit des Gottes im Untergang, wenn er nicht da ist, wenn wir untergehen, ist er vielleicht doch da, als ein Abwesender, und wir werden nicht einfach bloss verrecken, sondern vor dem Angesicht des abwesenden Gottes untergehen, um auszureissen, er hebi grad möse weglaufe, er hebi nur ganz churtz chöne zuelose,

es segi so schtarch gsi, es segi ganz unheimlich gsi, sii segi imm nanie so unheimlich vorcho we a dem Tag, hans højre tager mig i Favn, durch Singen und Tanzen und Trommeln vorzubereiten für die Erscheinung des Gottes, For Those Who Love, die Städte empfingen ihn mit Opfern und Altären, er liess sich auch Kränze aufsetzen und nahm an ausschweifenden Gastmälern teil, wo er in der toga triumphalis erschien, während Victorien mittels raffinierter Konstruktionen auf ihn herunterschwebten und ihm goldene Trophäen und Kränze reichten, dazu sangen Frauen- und Knabenchöre Siegeshymnen,
relationships of ownership, die Tiere neigen dazu, schmerzende Stellen am Körper zu lec­ken und zu be­trachten, jeg besværger eder, Sicherheitsstreifen, Lichterchen, Nebel, Sterne, Felder, Umleitungen, Potenzen, Dröhnen, Wimmern, Hüte, Gewehre, Klagegesänge, ein weissglühender Negativstern erscheint, Stimmen wispern, schlechte Nachrichten, flüstern sie, sehr schlechte Nachrichten,
Schmerzgeister sind wir, sagen sie, Schmerzstoffe, wir müssen zirkulieren, hört, ihr geldgierigen Schwätzer, ihr Bierzeltredner, hört, ihr schwätzt von Minderheiten und vom Schutz dieser Minder­hei­ten, aber ihr meint damit immer nur euch selber, jeder von euch ist ei­ne Min­der­heit, eine selbstverständlich höchst empfind­liche und höchst schützens­werte Ich-Minderheit, um auszureissen und einzureissen, aber dass es noch viel emp­find­lichere und viel schüt­zenswerte­re Min­derheiten gibt, das entgeht euch, wie euch ja überhaupt viel entgeht, they whisper in the wings,
es gibt Kinder, noch immer, und diese Kinder brau­chen Liebe und Ver­ständnis, aus die­sen Kindern sollte etwas wer­den, gute Men­schen sollte es aus ihnen geben, nütz­liche Glie­der einer Gemeinschaft, to those condemned to act accordingly, dürfen wir euch für einmal sagen, über was zu reden wäre, dass niemand mehr wirklich arbei­tet, sondern alle nur noch schwätzen und faulenzen und so tun, als ob sie arbei­ten wür­den, darüber wäre zu reden,
wherefore I say, dass sich alle Bindungen auflösen, dass die Leute den Anstand verlo­ren ha­ben, dass sie in aller Oeffentlich­keit gäh­nen, lange und ge­müt­lich, ohne die Hand vor den Mund zu halten, das wäre zu be­denken, Jerusalems Døtre, und dass nie­mand mehr körperliche Strapazen auf sich neh­men kann, und dass man das, was jetzt geschieht, hat kom­men sehen, seit lan­gem hat kommen sehen, haec visio similitudinis gloriae Domini,

Mittwoch, 14. Dezember 2011

und dass keine Führung mehr mög­lich ist, insbe­sondere keine politische Füh­rung, dass die Politiker keine Funktion mehr haben, dass sie einen neuen Adel bilden, der nur noch an sich selber denkt, et vidi et cecidi, mit Recht natürlich, weil auch der Bürger nur noch an sich sel­ber denkt, in faciem meam, dass sich die Ille­galität explosi­onsartig ausbrei­tet, dass Fälscher gegen entspre­chendes Entgelt fast jede Art von Doku­ment fa­brizieren, dass euer schöner Pass und eure Ge­burtsurkunde vielleicht gerade jetzt in die­sem Mo­ment fabri­ziert werden,
wer weiss das, and wait for succeding kings, dass nun sogar die Gartenzwer­ge in den Gärten gestohlen wer­den, dass der Staat vor der Gewalt kapi­tuliert hat, dass man bei je­nen, die kommen, im­mer öfter Waffen findet, ved Gazeller, rechtsfreie Räume gibt es und immer mehr Verbrechen, die nicht mehr aufge­klärt werden, et audivi vocem loquentis et dixit ad me, die Kin­der sind nicht nur auf dem Schulweg, sondern auch im Schul­zimmer gefährdet, die Lehrerinnen und Lehrer gefährden sie nicht an­ders als die Drogen­händler,
und die Poli­zei rückt im­mer zu spät an, and I try to harmonize with songs, Leute wer­den auf offener Strasse grundlos zu­sammenge­schlagen, sie wehren sich nicht etwa, sie versuchen nicht, zu ihrem Recht zu kom­men, sie verkriechen sich voller Schuldgefühle, es befallen sie die schändlichsten Schuldge­fühle, Gott hat sie gestraft, sie denken, dass sie die Schläge und die Fusstritte verdient hätten,

Freitag, 2. Dezember 2011

I say to thee, niemand kann sich vor­stellen, was alles ka­puttgemacht wird, nur die Sicher­heits­kräfte halten die Sachen zusammen, sie garantieren eure Schöngeistigkeit, ob ihr das wahrha­ben wollt oder nicht, eure mickrigen Gesinnungs- und Gewis­sensidyl­len ver­dankt ihr dem Tränengas und dem Gummischrot der Si­cherheitskräfte, zu vernichten, auch wenn viel getan wird, um diesen tüchtigen Leuten Hin­dernisse in den Weg zu legen, so sind sie noch immer ein­satz­bereit und retten jene, die es gar nicht verdienen, gerettet zu wer­den,


 
retten die Gemütskitschfabri­kanten, fili hominis sta supra pedes tuos, noch etwas über die Politik, über den Staat, über die Medien, nein, reicht es Ihnen, et loquar tecum, haha, Sie mögen das gar nicht hören, aber wir fahren gleichwohl weiter, hört, Politiker sind in die Südsee geflogen, um die Auswirkungen des Ozonlochs im süd­ostasia­tischen Raum zu studieren, her sins which are many are forgiven, es haben alle ausnahmslos das Gefühl für die Realität verlo­ren, jede reali­stische Politik ist unmöglich ge­worden, die Politik wird nur noch von Tag zu Tag ge­macht und besteht nur noch aus dem Herun­terbeten von Be­schwö­rungsformeln,
der Staat hat den Drogen­krieg verloren, er hat überhaupt die Kontrolle verlo­ren und ist nur noch damit beschäftigt, die armen Menschenkinder über diesen Zustand hinwegzu­täuschen, et ingressus est in me spiritus, dafür ist ein Heer von Politikern, Beamten und Medienleuten tätig, die alle nur noch Fernseh-Moderatoren sind, nicht viel mehr als besonders prä­parierte Lei­chen, sie ha­ben die Aufgabe, für das Beste­hende die Akzeptanz zu sichern, und sie tun dies, indem sie unaufhörlich reden,
the lonesome sparrow sings, aber was sie sagen, bedeutet nichts mehr, vergesst die politi­sche Moral, es gibt sie nicht mehr, auch das Politi­sche könnt ihr verges­sen, es gibt das Politische nicht mehr, es gibt die Ge­sellschaft nicht mehr, sie ist zerbrochen, zer­malmt, zerflossen, postquam locutus est mihi, man lässt jetzt die Kri­sen willentlich her­anrei­fen, man will die Pro­bleme nicht lösen, weil man sie be­nötigt, um sie den Gegnern um die Ohren zu schlagen, und die Wissenschaften,

Sonntag, 27. November 2011

there are no kings, auch mit den einst so stolzen Wis­senschaf­ten ist es zuende, sie sind im Kern verrottet, den Beutepoliti­kern und Beu­tebeamten entspricht heute der Beu­tewissen­schafter, und allen diesen Fett­säcken, die auf ihrer Beute hoc­ken, entspricht der ebenso unverschämte Beute­bür­ger, et statuit me supra pedes meos et audivi, mit dem Beutebürger nimmt alles Unheil sei­nen Anfang, wenn es den Beu­tebürger nicht geben würde, gäbe es auch den Beute­politiker und den Beute­beamten und den Beutewissenschafter nicht, inside, das wohl­fahrts­staatli­che Denken hat die gesamte Ge­sell­schaft korrumpiert,
aus der Lei­stungsgesellschaft ist ein Schlaumei­erstaat gewor­den, die Schlauen werden heute prä­miert und gelten als Weise, auch die Dummen wer­den prä­miert und gelten als Kapazitäten, loquentem ad me, und das haben auch die Künstler be­griffen, sie sind aus­nahmslos auch Schlaumeier oder Dummköpfe geworden, Beutekünstler, ihre Kunst ist nichts als Unver­schämtheit und Verhöhnung und Beleidigung, sie leben auf Pump, alle miteinander, auch die letzten Wohlmein­den­den, und für all diesen Wahnsinn werden euere Kinder und En­kel bezahlen, the Gates of Eden,
erst litt sie an diesen Erscheinungen, dann vergnügte sie sich daran, und mit den Jahren wuchs das Entzücken, veder­kvicken, her friend was wearing a large jet-black Alpha Industries snorkel parka fully fastened with the snorkel pulled very tight, black jeans boots and gloves, when the train arrived they got on and sat down, I sat opposite them, mein Kind, nicht eher jedoch kam sie hierüber zur Einheit und Beruhigung, als bis sie den Beistand, den Freund gewonnen hatte, dessen Verdienst Sie auch schon genugsam kennen lernten, mig med druvkakor,
was meint Ihr, könnte es den Enkeln nicht ein­fal­len, euch zur Ver­antwortung zu ziehen, könnten sie nicht den Gene­ratio­nen­vertrag hin­schmeissen, von euch ist er ja ge­brochen worden, meldet euch daher zur Krema­tion an, am besten gleich heute noch, und denkt an einen Platz auf dem Friedhof, und zu zertrüm­mern, und an vielen Orten geht es nicht mit rechten Dingen zu, ein öffent­liches WC wird im Durch­schnitt alle sechs Monate völlig demoliert, es kommen dort die er­staunlichsten Dinge vor, die Wände werden von oben bis un­ten mit Schwarz­wäldertorte be­schmiert, et dicentem fili hominis mitto ego te, und dafür tragen die Regierenden die Verantwortung,

Samstag, 26. November 2011

denn wenn die Regierenden alle diese Beschädi­gungen und all das andere, die Obdachlosigkeit, die Steinewerfer, die Morde mit Brechei­sen und  Schrotflinten, die Gewalt gegen die Kin­der, die Ü­berfälle und Unfälle, die Frauen, die gleichzeitig Gross­mutter und Mutter werden, weil sie als Leih­mütter das Embryo der Toch­ter austra­gen, ad filios Israhel, wenn die Regierenden all das nicht woll­ten, wäre es nicht vor­handen, auch wenn ho­he Preise dafür ausge­setzt würden, die Marxisten werden marxisti­scher, die Hyste­rischen hysteri­scher, die Bewegten bewegter, die Faulen fauler, die De­pres­siven depressiver und damit eigentlich alle depressi­ver,
the motorcycle black madonna, die Welt be­steht nur noch aus Dünkelhaften, nur noch aus lächerlichen Idioten, aus Beque­men, aus Chaoten, aus Funda­mentalisten, das ist daran zu erken­nen, dass Sie seit Jah­ren kein vernünftiges Gespräch mit einem an­deren Men­schen haben führen kön­nen, geben Sie es zu, es ist so, styrken mig med äpplen, es ist, als ob sich an Stelle der Köpfe grosse Kartoffeln befin­den würden, auszureissen,

 

Fäuste werden geschüttelt, wüste rote Gesichter pressen sich gegen die Autoscheiben, es ist eine Stunde nach Mitternacht, wir fahren von Basel nach Bern, schreib das auf, du Lump, schreien die Geister, schreib das auf, jeden Tag eine Seite, wir wollen jeden Tag eine Seite sehen, ad gentes apostatrices quae recesserunt a me, jetzt ist dann bald das Stadium der höchsten Unbelehrbar­keit erreicht, jetzt will man sehen, wie weit man es in der Unbelehrbarkeit bringen kann,
unumstössliche Unbelehrbarkeit, etwas anderes interessiert uns nicht, wer noch etwas anderes will, soll bitte verschwinden, for she loved much, tagsüber schrieb er alles, was er tat, auf einen Zettel, am Abend vor dem Schla­fengehen holte er ihn hervor, las und weinte so lange, bis die Schrift von den Tränen vertilgt war, patres eorum praevaricati sunt pactum meum usque ad diem hanc,
ein Genie, nur vergleichbar mit Einstein selbst, ja rein wis­sen­schaftlich vielleicht noch grösser als Einstein, war ins­geheim über­zeugt, dass die Physik allein nicht ausreiche, um die Wirk­lichkeit vollständig zu be­schreiben, er äusserte in Briefen die Ansicht, dass die Physiker die Materie nicht richtig behandeln könnten, wenn sie vom inneren Zu­stand des Beobachters ganz absehen würden, es komme ihm so vor, wie wenn die nicht beachteten Nacheffekte dann doch eintreten wür­den, aber in einer unerwünschten Form,

Samstag, 19. November 2011

two-wheeled gypsy queen, die Antworten, die die Natur uns gibt, schrieb er, würden nicht nur davon abhängen, wie diese be­ob­achtet werde, sondern es könne auch wichtig sein, wer dies in wel­cher Verfas­sung tue, derfor siger jeg dig,
in meiner Umgebung, so ist zu berichten, dürfen einige ausge­spro­che­ne Dumm­köpfe mit Berechtigung das wahnwitzige Gefühl ha­ben, die einzigen zu sein, wel­che die an sich an­spruchslosen Ar­beitsabläufe noch kennen und be­herrschen, hans vänstra arm, ein Politiker erklärte, dass er, nachdem er gesehen habe, mit wel­cher In­telligenz und logischen Folgerichtigkeit ge­wisse Ver­rückte, er bezog sich auf seine Vor­red­ner, ihre Wahnvorstel­lungen mit Er­folg verbreitet hätten, die Ge­wissheit sei­ner ei­ge­nen Geistesstärke für immer verloren habe,
alle seine Äus­se­rungen seien daher mit grösster Vorsicht auf­zunehmen, nicht anders als die Äusserun­gen ei­nes Verrückten, einzureissen, Idee, dass die Gegnerinnen und Gegner von gentechnologi­schen Ex­peri­menten deshalb so verbissen, so hartnäckig und ideologisiert ar­gumentie­ren, weil sie sich letzten Endes als Art verteidigen, sie sind klug genug, um zu ahnen, dass die neuen Menschen, zu denen die Genforscher hoffentlich noch kommen wer­den, bevor es zu spät ist, nichts mehr mit ihnen werden an­fangen können, vilar under mitt huvud,
und was gäbe es Erschütternderes, als wenn unser ideologiebessessener, ewig dis­kutie­render Typus endgültig in die Abstellkammer ver­wiesen würde, huvud, in der Abstell­kammer befin­det er sich oh­nehin, aber jetzt kann er sich dort wichtig ma­chen, er hat dort viele, die ihn ernst nehmen oder so tun, wie wenn sie ihn ernst ­nehmen würden, mit diesen kann er streiten, es ist nie­mand da, der ihn in die Realität zu­rückbeordert,
et filii dura facie, was für ein Jam­mer, wenn ein neues Wesen auftreten wird, das für uns als seine Vorläufer nur noch ein zoologisches Interesse hat, dura facie et indomabili corde sunt, moralische Ueberzeugungen befallen uns wie Viren, die einen wer­den von po­siti­ven Werten erfüllt, müssen an das Gute glau­ben, die ande­ren, sie sind viel zahl­reicher, werden ausgerüstet mit den Ein­stellungen für den grossen Ab­bruch, wer Glück hat, bei dem halten sich die Säfte in ei­nem produkti­ven Gleich­ge­wicht,

Montag, 14. November 2011

er schafft etwas, ohne über Lei­chen zu gehen, erreicht einen mässigen Wohlstand, etwas Ruhe und Zufriedenheit und ist doch so unempfind­lich, dass er nicht allzu sehr unter der für diese Lebens­weise notwendigen Heuchelei lei­det, and her silver-studded phantom cause, wer Pech hat, er­wischt zuviel vom Guten, Engel leiten ihn an, ob Engel oder Dämonen, es kommt auf das gleiche hinaus, fremde Mächte trei­ben ihn durch das Leben, immer steht er mit gezücktem Schwert da, Urteile, Massstäbe, Ueberzeu­gungen erfüllen ihn, er ist für einen frühen Tod bestimmt und sinkt mei­stens noch vor den Bösen, die er bekämpft, in die Grube, hendes mange synder, zum Trost gereicht ihm, dass er nicht ratlos und hilflos zu­grunde geht, sondern erfüllt vom Bewusstsein ei­ner ge­rechten Sa­che, am besten sind aber wohl doch die Bösen dran, wer zerstört, darf sich mit dem Weltprinzip eins füh­len,
ad quos ego mitto te, ich bin immer allein und spreche mit niemandem, amplexabitur,





ere hende forladte, wer sagt das, et dices ad eos, Michelangelo, aufzubauen, ein römischer Kaiser schreibt in der Unsi­cherheit seines weit in Ger­manien vorge­schobenen Feldlagers,
im Quadenlande, am Gran, umgeben von Schmeichlern, Kranken, Verletzten, Quacksal­bern, Zweiflern, Unfähigen, Passi­ven, Bestech­lichen, Feigen, Schaden­frohen und Todessüchtigen, die Seele, schreibt er, macht das ihr Entge­gengebrachte für sich zum Stoff, gera­de wie das Feuer durch Ueber­wältigung der hereinfallenden Gegen­stände, von denen ein kleines Licht erlöschen würde, haec dicit Dominus Deus, das helle Feuer macht sich alsbald das Zuge­brachte zu ei­gen, verzehrt es und lodert eben davon um so höher em­por, och hans högra omfamnar mig, er hat nichts geleistet, sagen wir, das ist ein bedeutender Vorteil, den er sorgfältig hütet und geschickt ausnützt,
Gold, Dinge und Handlungen können zu selbständigen Mächten wer­den, das ist zum Beispiel der Fall beim wahr gespro­chenen Wort, das magi­sche Wir­kungen zeiti­gen kann, Marassa Dossou Dossa,

Freitag, 11. November 2011

Marassa Trois, unser Ideal ist noch immer der Magier und Priester, und einzupflanzen, noch im­mer lebt in uns ihr Erfolgsrezept fort, och, Hütung eines schwer ver­ständli­chen, der Ab­grenzung die­nen­den Wis­sens, das mit viel Mühe, For­malitäten und Ri­tualen erwor­ben wird, hans, die besten Ueberlebenschancen haben nicht et­wa die stärk­sten oder gesündesten Tiere, sondern die mittelmässig­sten, je­ne, die keinen An­stoss erregen, keine Aus­senseiter sind und sich immer ohne Reibereien in die Gemeins­chaft einordnen,
für den Aussenseiter hingegen ist das Rattenleben vol­ler Stress, weil jede Begegnung mit einem Art­genossen den geistigen und körperlichen Haushalt stört und Angst, Aggres­sionen und Unsicherheit auslöst, högra, herab­ge­setzt wird die Le­benserwartung auch dann, wenn die Begegnung mit Mittieren zuviel Lust und demnach zuviele Enttäuschungen und Niederla­gen auslöst,
omfamnar, und in den Schlaf- und Arbeitszimmern türmen sich die Akten, häuf­chen­weise liegen sie auf den Tischen, auf Stühlen, Bü­cher­gestellen oder auch nur am Boden, die vornehmeren Dossiers befinden sich in Hän­geregistraturen oder dicken farbigen Ord­nern, grosse Unruhe, viel­stimmiges Geschrei, Musik, Blasen, Tuten, Ge­läch­ter, Gezeter, Geflüster, Ra­scheln, Knallen, Marschieren, Geheul, mig, vorwärts, ihr Rundbriefe,

Mittwoch, 9. November 2011

haec dicit Dominus Deus, heraus, ihr Protokolle, the grey flannel dwarf, aber wir ertragen dieses Durcheinander nicht mehr länger, to scream, was ist denn los, was wollt Ihr eigentlich, eftersom, alle Manifeste nach vorne, aber rasch, hun elskede meget, so lasst mich doch durch, for she loved much, aber du bist doch kein Manifest, amplexabitur,
wie bitte, ich soll kein Manifest sein, ich bin mehr Manifest als ihr alle zu­sam­men, as he weeps, du bist nur ein hundsgewöhnlicher, mickriger Flugblattent­wurf, du Dumm­kopf,
to wicked birds of prey, und ich, ich bin ein Denkanstoss, seht Ihr das denn nicht, moreover the word, Missgeburten, zurück, of the LORD came unto me, es ist jetzt fertig, also, thou son of men, wo soll ich hin, also, nach vorne, nach vorne, vorwärts, Kameraden, an end, the end, ich verstehe diese Aufregung nicht, was ist denn nur los, sind denn alle verrückt geworden, the end is come upon, wir wollen endlich respektiert werden, das ist es, er darf uns nicht mehr weiter derart vernachlässigen, upon the four corners of the land, er schmeisst uns einfach irgendwo hin und lässt uns lie­gen, now is the end upon thee, er ordnet uns nicht, and I will send, er liest uns nicht einmal, my anger upon thee, nie, nie, nie,
es ist ein Skandal, and will judge thee, Geheul, Geschrei, Gezeter, according to thy ways, oh, uh, ich kann es einfach nicht fassen, and will recompense upon thee all thine abominations, und Stapel von Papieren stürzen um, Schub­la­den entleeren sich, einzelne Zettel flattern in höchster Aufregung in den Lüften, et ponam contram te,
jeder ordentliche, ernsthafte Politiker hält seine Akten in Ehren, ord­net sie sorgfältig, omnes abominationes tuas, konsultiert sie regelmässig, nimmt sie an seine Sitzungen mit, und verfasst selber neue Akten, die er den anderen beifügt, and mine eye shall not spare thee, wir sehen nichts von alledem, rein gar nichts, im Gegenteil, nu kommer enden over dig, wir liegen hier in Körbchen und Schachteln mit altem Kram zu­sam­men, mit vergilbten Zeitungsausschnitten, mit Reglemen­ten und du­biosen Heftchen, die er vor zwanzig Jahren im Mili­tärdienst erhalten hat, og jeg sender min vrede imod dig, was für ein Duft,

Samstag, 5. November 2011

og dømmer dig efter dine, uh, uaahh, seht, wo ich liegen muss, direkt auf dem Micky-Maus-Klub-Aus­weis, veje og gengælder dig, wie bitte, alle dine vederstyggeigheder,
ja, seht doch nur, so seht doch, seht, diesen Ausweis aus dem Jahr 1954 be­wahrt er auf, ein gelbes kleines Heftchen, jeg viser dig, rächt euch, Ihr Akten, lasst euch das nicht bieten, og dine vederstyggeligheder, ordnet Euch zuerst einmal, stellt Euch auf, skal blive i din midte, in Schlachtordnung, and ye shall know that I am the LORD, aus dem Weg, Kinder, Traum,

Freitag, 4. November 2011

zuerst die Rundbriefe, who pick up on his bread crumb sins, nein, die Infos und Hinweise, sie, and there are no sins, die Protokolle der Hauptversammlungen sollen uns an­führen, inside the Gates of Eden, nein, wir Einladungen wollen zuvorderst sein, wir sind die Un­barmherzig­sten, og du skal kende, wohin sollen die Einzahlungsscheine, at jeg er HERREN, und wir, was ist mit uns, was soll aus uns werden, thus saith the Lord GOD, helft uns, helft, and evil, geht dort hinüber, zu den Zivilschutzakten, an evil, Traum, Korrespondenzen, hierher, euch können wir brauchen, an evil, an only evil, behold, is come, ja, behold, gut, schön, wir haben schon manchen zur Verzweiflung gebracht, så siger den Herre HERREN, was kommt denn hier zum Vorschein,
ulykke, Formulare über Defizitgarantien, Bestellblätter, Ver­zeichnisse von Schriftstel­lern und Schriftstellerinnen, ulykke følger på ulykke, das kümmert ihn alles nicht, er grinst nur, se, det kommer, wirklich, er lächelt häufig, wenn er uns herumschiebt, er liest das Wort Frauenstreik und lächelt, er liest das Wort Denkprozess und lä­chelt wieder, the kingdoms of Experience,
er lächelt nicht, er grinst, auch bei den Worten Aufklärung der Bevölkerung und langfristige Strukturpolitik  hat er gegrinst und den Kopf geschüttelt, in the precious wind they rot, er grinst überhaupt fast immer, er kann lesen, was er will, er grinst immer, enden kommer, das Grimassen­schneiden wird ihm bald vergehen, das nimmt jetzt ein Ende, das hört jetzt auf, setzt ihm nur zu, Ihr unausgefüllten Antwortta­lons, enden kommer,
marschiert, Ihr gelben Seiten, die er nicht terminge­mäss zurückgeschickt hat, it watcheth for thee, wer weint denn hier, und es erging das Wort des HERRN an mich also, den grössten Teil meines Aufenthaltes in Florenz verbrachte ich in den dortigen Lust- und Prachtgärten, si forte vel ipsi,
der Wissende liess sich hierauf dasjenige was sie schaute, welches ihr nun von Zeit zu Zeit ganz deutlich war, auf das genaueste vortragen, audiant et si, stellte Berechungen an und folgerte daraus, dass sie nicht nur das ganze Sonnensystem in sich trage, sondern dass sie sich vielmehr geistig als ein integrierender Teil darin bewege, forte quiescant, er verfuhr nach dieser Voraussetzung und seine Kalküls wurden auf eine unglaubliche Weise durch ihre Aussagen bestätigt, du Menschenkind, rede, soviel nur darf ich Ihnen diesmal vertrauen, so spricht Gott der HERR zum Land Israels,
wir sagen nichts mehr, und wir werden nie mehr etwas sagen, wir gehören jetzt zu den soge­nannten Resignierenden, wir sind definitiv und für immer bei den Resignierenden, wir sagen nichts mehr, kein Wort, wir lassen sie machen, alle diese Spassvögel, Schwachköp­fe, Schmarotzer, Sprücheklopfer, Spinner, Fehlentwickelten, Absurden, Phantastischen, wir lassen sie in Ruhe,

Sonntag, 30. Oktober 2011

wir geben keine Kommentare ab, schreiben keine Briefe, keine Stellung­nahmen, quoniam domus exasperans est, und wenn wir mit diesen Gestalten umgehen müssen, so sind wir ganz lieb und harmlos, aber das hilft nichts, das besser sie keineswegs, denn nun schmoren sie in ihrem eigenen Saft und gehen gewiss von selber zugrunde, von selber und viel schneller, als wenn wir uns eingemischt und Gegenkräfte mobilisiert hätten, das Ende kommt,

wir erwägen die Möglichkeit, dass die Zerrüttung so gross sein könnte, dass sich nichts Bedeu­tendes mehr entwickeln kann, unter den gegebenen erbärmlichen Verhältnissen kann sich auch der Begabteste allerhöchstens zu einer lä­cherlichen Mittelmässigkeit emporarbeiten, zu einer amateurhaften Existenz, die vielleicht der unseren ähneln mag, aus uns hätte mehr werden können, ja, ja, denken wir, wir sind ein solcher Begabtester,
es kommt das Ende über alle vier Enden des Landes, aus den Beiträgen zur Bequemlichkeitsforschung, wenn wir aus dem Menschen und aus dem Le­ben überhaupt klug werden wollen, müssen wir das Phänomen der Bequemlichkeit untersuchen, verstehen wir doch die Welt des Lebendigen als eine Welt der Bequemlichkeit,

Donnerstag, 27. Oktober 2011

die Welt besteht nur auf ihrer Oberfläche aus Bewegung und energischer Aktion, zur Hauptsache besteht sie aus Bequemlichkeit, auf ein Lebewesen, das aktiv ist, kommen tausend, die daliegen, halbtot, et scient quia propheta fuerit in medio eorum, man merkt es nur nicht, es sieht nur nicht so aus, weil die Bequemlichkeit klug ist und sich versteckt und tarnt, das Leben wäre kein Leben, könnte kein volles Leben sein, wenn es nicht auch bequem wäre, warum gibt es be­queme Lebewesen,
heiliges Herz, warum ist auch unsere hochelegante Wunderkatze bequem, wir sind be­quem, weil wir Organismen sind, die mit ihren Kräften haushälterisch umgehen müssen, weil wir uns erholen müssen, weil wir Kräfte sammeln müssen für den nächsten Sprung, für die Anstren­gungen der Nahrungssuche und für die kurzen, aber ungeheuren Einsätze gegen Feinde und um Geschlechtspartner, tu ergo fili hominis, aber was, wenn nur noch die Bequemlichkeit herrscht und keine Anstrenung mehr nötig ist, ne timeas eos,
neque sermones eorum metuas, es gibt Systeme, die sich nicht mehr weiter entwickeln lassen, weil sie einen Punkt erreicht ha­ben, der keine weiteren Fortschritte mehr zulässt, sie stehen in einem bestimmten Zustand ganz einfach still, und ihr Untergang ist sodann nur noch eine Frage der Zeitdauer ihres physischen Zerfalls, dies ist das Schicksal aller Lebewesen, es ist aber auch das Schicksal der künstlichen, vom Menschen geschaffenen Systeme, es gibt für alle diese Produkte, seien es nun Werkzeuge, Techniken, Unternehmungen, Künste, Moralen, Philosophien, Staatsformen, einen Punkt, von welchem aus die Wege nicht mehr weiterführen, nun kommt das Ende über dich,
in den Malerei bildete Picasso diesen Punkt, in der Philosophie und im Denken überhaupt bildete ihn Nietzsche, wir kommen nicht über das hinaus, was er gedacht hat, wenn wir für einmal etwas denken, von dem wir glauben, dass er es nicht gedacht haben kann, finden wir ein paar Tage später alles bei ihm, alles und noch viel mehr, wir sind Spätgeborene, arme Würmchen, und nur die Wenigsten unter uns ahnen noch die herrliche Schärfe des Denkens und Empfindens, die es einmal auf dieser Erde gab, quoniam increduli et subversores sunt tecum,

Dienstag, 25. Oktober 2011

aber wer weint denn hier so laut, while paupers change, was steht denn da auf Dir, lass sehen, Zurückschicken an die obige Adresse, Besten Dank, uhuhuuh, uhuhhu, possessions, hat er Dich wirklich nicht zurückgeschickt, nu kommer änden, das siehst Du ja, över dig, das ist traurig, das ist unhaltbar,

Samstag, 22. Oktober 2011

voici la fin, also setzen wir ihn doch ab, la fin vient, ja, richtig, absetzen, sur les quatre extrémités du pays, also, los, wir hätten ihn schon lange absetzen sollen, maintenant, und wir wären gerne Platz­kom­man­dant, Herrscher in einer abgelegenen Strafkolonie für alle jene, die sich gegen Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit vergangen haben, la fin vient sur toi, und wir würden sie an den Abenden, nach den grausamen Arbeitseinsätzen in von Schlangen und vie­lerlei gefährlichen Insek­ten wimmelnden Sümpfen, Aufsät­ze schreiben lassen, meist zu philosophischen oder literari­schen Themen,
ty jag skall sända, ich streife mein kriecherisches und verrottetes Denken ab, min vrede mot dig, ich enthülle meine besonders abstossende Lebensge­schichte, och döma dig, wie uns Ausserirdische einordnen würden,

efer dina gärningar, warum mir Shakespeare gefällt, och låta alla dina styggelser, warum ich Goe­the lese, styggelser, warum ich das Gedicht Euphrosyne auswendig gelernt habe, mon oeuil sera pour, warum ich mich noch nicht freiwillig in eine Irrenanstalt habe einlie­fern las­sen, each one wishing for what, warum ich noch immer lebe, toi sans pitié, alle Dinge sind mit­einander verflochten, the other has got, die Ver­knüpfung ist hei­lig, und kein Ding ist einem ande­ren fremd,

Donnerstag, 20. Oktober 2011

komma över dig, sechs Seiten verlangen wir, die wir aber sogleich zerreis­sen, et vous saurez que je suis l’Eternel, das ist Scheisse, schreien wir, schreib noch­mals sechs Seiten, jag skall låta, und eines unserer Lieblings­aufsatzthe­men heisst, warum ich mich nicht schäme, mich an ir­gend­welchen Ecken der Welt durch irgendwelche armen Teufel ver­teidi­gen zu lassen, ohne dafür auch nur das Geringste zu bezah­len,
dina gärningar komma över dig, och, aber auch nach der Lektüre des zehntausendsten Auf­satzes sind wir noch immer bitterböse und misstrauisch, unheilbar misstrauisch, dina styggelser skola vila på dig, überzeugt von der Schlechtigkeit der Menschen,

 
Mistkäfer, schreien wir weiterhin, alles Mistkäfer, und was will die Musik, die Musik will, wie die Liebe, verschmelzen und auflösen, die wahre Musik ist da­her Todesmusik, sie erleichtert dem über seine Existenz er­schrockenen Individuum das Abtreten, Wissenschafter ha­ben dies zu belegen versucht, and the princess and the prince, sie mischten gewisse Fre­quenzen von Warn- und Alarmrufen grosser Affen unter normale Menschenmusik und stellten fest, dass Versuchs­personen sehr stark auf die Musik mit den unterlegten Af­fenfrequenzen ansprachen, es war ihnen eine sehr ernste Musik, und die Nackenhaare sträubten sich,
wir sind in unserem Amt gewiss mancherlei Schädigungen ausge­setzt, sagt sie, discuss what's real and what is not, aber wir müssen hin­wiede­rum auch dankbar aner­kennen, dass wir uns, sofern wir eben dazu noch in der Lage sind, viel leichter auf hemmungslose Liebes­abenteuer einlassen kön­nen als andere Arbeit­nehmer, weil die durch solche Er­schütterungen ausgelöste Arbeitsunfähigkeit nicht ins Ge­wicht fällt und sogar eher nützt als schadet,

Samstag, 15. Oktober 2011

denn ich will meinen Zorn über dich senden und will dich richten, wir fahren durch das Land der schla­fen­den Un­schulds­lämmer, vom Treibhaus-Effekt spüren sie deshalb so wenig, weil die Weltmeere die in der Atmosphäre entstehende Hitze absorbie­ren, dreissig bis vierzig Jahre dau­ert es, ihr Guten, bis die Wassermas­sen der Erde aufgeheizt sind, was ihr zurzeit mit euren Mess­geräten erfasst, sind die Klimaveränderun­gen, die in den fünfziger und sechzi­ger Jah­ren er­zeugt worden sind, wie du verdient hast,
wenn die Meere nicht so tief wären, wenn es nicht so­viel Wasser gäbe auf der Erde, wenn die Vul­kantä­tig­keit 1944 bis 1975 nicht besonders gross gewesen wäre und wenn nicht gleich­zeitig auch die Sonnenstrah­lung ent­sprechend ihren langfristi­gen Zyklen gering gewesen wäre, würdet ihr jetzt nicht so ruhig schlafen, im übrigen gedenken wir auch dankbar der unzähligen politischen und gesellschaft­lichen Katastrophen, die den wirtschaftlichen Fortschritt und damit die Zerstö­rung der Umwelt um Jahrzehnte verzögert haben, et cum scorpionibus habitas, es gibt hier viele, denen wir lobend erwähnen müssten, manch ein Väter­chen gibt es, das wir preisen könnten,

Freitag, 14. Oktober 2011

verba eorum ne timeas, und wir, wer immer wir sind, sitzen wieder auf der Parkbank im grossen Park, und die Lehre vom Zimzum fällt uns ein, die Lehre von der Selbstkontraktion des abgründigen Gottes, der, indem er sich zusammenzog, Raum für Welt und Schöpfung schuf, die lurianische Kabala stellt sich die Welt als jenes Uebrige vor, das entsteht, wenn Gott sich auf sich selbst zurückgezogen hat,

und will alle deine Greuel über dich bringen, Gott ist im Exil, in der Verbannung, und seine Rückkehr hängt von der Bereitschaft der Menschen ab, die verlorenen Teile Gottes heimzuführen, die Welt besteht aus den Ueberresten Gottes, aus verlorenen, ohnmächtigen, stummen Trümmern eines zerbrochenen Zusammenhanges, und unsere Aufgabe ist die Reparatur der Welt, nicht mehr und nicht weniger,
mein Auge soll ohne Mitleid, was will Gott, vielleicht will Gott ganz Mensch werden und sich daher gerade auch in den schuldigen Individuen inkarnieren, deshalb sind die Menschen so wahnsinnig schuldig, weil ein Gott dahintersteckt, denken wir, im schuldigen Menschen zeigt sich Gott, tritt Gott wieder in die Welt, findet er Raum, et vultus eorum ne formides, im schuldigen Menschen, und nicht im unschuldigen, wohlgemerkt, auf dich blicken, aber gibt es denn noch Unschuldige, quia domus exasperans est, wir sind alle Schuldige, wir brennen vor Schuld, wir schmoren ja im übrigen schon in einem ewigen, unauslöschlichen Höllenfeuer, och I skolen förnimma, wir sollten aufhören damit, aber wir hören nicht auf, und ich will nicht gnädig sein, ich tadl euch nicht, ich lob euch nicht, aber ich spasse, att jag är HERREN,
wir sollten uns nicht mehr ängstigen, aber wir ängstigen uns, wir haben eine Scheissangst, wir können tun, was wir wollen, wir haben eine Scheissangst, it doesn't matter, es segi nid das, womer vilicht glaubi, das es seg, es segi es filosofisches Buech, e absolut filosofischi Sach, aber das segi ebä grad schlächt, es sötti ebä grad nid nur filosofisch si,

eripe me Domine ab, es ist nicht ganz klar, was das für ein Gott ist, der sich da uns nähert, wir wissen nicht, ob ihm noch zu helfen ist, ob er noch lebt, noch da ist, diapsalma, und ob unsere Kräfte ausreichen, die Welt wieder in Ordnung zu bringen, wohl gegen den Willen Gottes,
sondern ich will dir geben, vielleicht will Gott nicht, dass sie wieder in Ordnung kommt und inkarniert sich fortwährend in dummen, grausamen, verunglückten Menschen, wir müssen ihn retten, diesen Gott, heilen, wir hoffen auf die Biowissenschaften, auf die Gentechnologie, diapsalma, wir hoffen, dass sie noch die Zeit hat, einen neuen Menschen hervorzubringen, ein verbessertes, stärkeres Exemplar, das diese Aufgaben besser erkennen und sodann lösen kann, så säger Herren,
eine Betrachtung des inneren Zustandes der Führungsschichten zeigt, dass sich ein gewisser Realitätsverlust eingestellt hat, Realitätverlust ist ein seltsames Phänomen, das es eigentlich nicht geben dürfte, Dinge, die es nicht geben dürfte, machen uns immer traurig, wenn sie uns begegnen, inside the Gates of Eden, es wird uns einmal mehr vor Augen geführt, dass der Mensch nur für gewisse Aspekte der Realität ein fein entwickeltes Gefühl hat, vor allem für den Mangel, die Gefahr, die gerechte Verteilung, den Betrug, die Täuschung und natürlich auch für die Fort­pflanzung,

Montag, 10. Oktober 2011

mit dem Überfluss und dem Reichtum weiss er nicht umzugehen, offenbar deshalb nicht, weil diese Umstände so selten eintreffen, wir aber haben nun gesiegt und blicken stolz auf reichlich fliessende Mittel, wir haben als Sieger Zugang zu bedeutenden Ressourcen, und die megalomanische Stimmung, die sich sofort unter unseren Adlaten und Helfershelfern breit macht, erfasst auch uns, da so vieles wie durch Zauberhand zur Verfügung steht, glaubt man, dass dies auch in alle Zukunft so sein werde, wie du verdient hast,
alles scheint machbar, kein Ziel ist zu phantastisch, kein Plan zu wahnsinnig, dass er nicht erwogen werden kann, man glaubt, dass man jetzt die Welt neu ordnen könne, neu und definitiv, aber wir Untergangsforscher sehen, wie hirnrissig diese Projekte und Massnahmen sind, wie katastrophal, verbrecherisch, wir sehen es, den lieben Zeitgenossen aber erscheinen sie als notwendig und nützlich, så säger Herren, es ist nicht nichts da, es sind durchaus gewisse brauchbare Ansätze da, mit denen unter günstigen Bedingungen etwas zu erreichen wäre, es sind Fähigkeiten da, es ist Effizienz da, Leistungsbereitschaft, Mut, Willenskraft, in solchen Mengen, dass es immer für ein paar grosse Taten ausreicht, für einen Aufbau, für ein paar Feldzüge, Eroberungen, Umsiedlungen, Deportationen, Verhaftungen und Exekutionen, eripe me Domine ab homine malo,
Pindar verfasst ein Preislied auf den reichen Xenophon, der fünfzig Tempelprostituierte in das Heiligtum der Aphrodite von Korinth gestiftet hat,
und Pindar versichert die Mädchen ihrer menschlichen Würde mit dem sprichwörtlich gewordenen Satz, dass Notwendigkeit alles schön mache, auch die Notwendigkeit, die Ananke, ist eine Gottheit, auch von, und was sagten wir gestern und gingen so leicht darüber hinweg, die Seele macht das ihr Entge­gengebrachte für sich zum Stoff, gera­de wie das Feuer durch Über­wältigung der hereinfallenden Gegen­stände, von denen ein kleines Licht erlöschen würde, das helle Feuer macht sich alsbald das Zuge­brachte zu ei­gen, verzehrt es und lodert eben davon um so höher em­por, das ihr Entgegengebrachte ist ein Tag, einer unserer Tage, von der ersten bis zur letzten Sekunde,

Samstag, 8. Oktober 2011

a viro iniquo eripe me, wenn ich liebe, und das kann vorkommen, ich bin einer dieser Liebenden, habe ich ein unstillbares Bedürfnis, mit meiner Geliebten zu reisen, ich will mit ihr möglichst viele Orte besuchen, jeden Tag einen neuen Ort, ich will sie in einem Bergwald sehen, vor einem Gletscher, ich will sie in Andalusien sehen, in Montreux, in kleinen englischen Hafenstädtchen, in der Antarktis und selbstverständlich in Paris, Venedig und Amsterdam, des höchsten Gebirgs, Menschen, die fähig wären, eine sinnvolle und nützliche Arbeit zu leisten, reissen sich um sinnlose und unnütze Aktivitäten,
und warum,


 
weil diese sinnlosen und unnützen Aktivitäten mit einem bequemen Plätzchen verbunden sind, einem schönen Büro, the foreign sun, aber auch in Tunesien, in Korsika und in der Karibik, in griechischen Tempeln, auf den Pyramiden der Azteken, im Regen, im Schnee, im Sturm, und ich will sie natürlich nicht nur sehen, ich will sie auch lieben, soviel es nur immer geht, und wo es immer möglich ist, in Hotelbetten, selbstverständlich, aber auch draussen, im Freien, auf dem Rasen eines deutschen Parks, in den Blumenbeeten vor dem Herrenhaus, auf den Stufen einer Kirchentreppe,
vor den kaiserlichen Palästen, im grausen Geklüft, in den Felsen hoch über dem Meer, und deine Greuel sollen über dich kommen, und ich möchte alle Liebesakte belegen und auf einer Karte eintragen, wissen Sie, dass von den Reisen der mittelalterlichen Kaiser Wegkarten angelegt worden sind, sogenannte Itinerarkarten, auch ich möchte nun solche Itinerarkarten anlegen, ich würde sie aber nicht Itinerarkarten nennen, sondern Inseminationskarten oder Penetrationskarten oder schlicht und einfach Orgasmuskarten, das wäre klar und würde überall sofort verstanden, beeisten,

Freitag, 7. Oktober 2011

HERREN, was sagen Sie zu diesen kleinen Phantasien und Wunschbildern eines Menschen, der sein Leben lang immer alleine gereist ist und immer gerne zu zweit gewesen wäre und immer nach einer Gefährtin Ausschau gehalten hat und nie eine Gefährtin gefunden hat und wahrscheinlich imgrunde auch nie eine hat finden wollen, was sagen Sie dazu, können Sie sich als Biologe solche Einstellungen erklären, Sie schütteln den Kopf und lachen, ich werde es Ihnen gerne erklären, wenn es Sie interessiert, es sollte Sie doch interessieren, Sie sind doch Biologe, ein Biologe untersucht die Lebewesen, it squints upon, se, und mit mir haben Sie nun eben ein Lebewesen vor sich,

Donnerstag, 6. Oktober 2011

hören Sie, wie ich mir diese Träume erkläre, hören Sie, was für eine Theorie ich entwickelt habe, Paseo Fernan Nunez, S.M. Alfonso XII, Avenida de Uruguay, Avenida de Chile, Alfredo Stroessner, ich denke, dass diese Wünsche auf uralte Verhältnisse zurückgeführt werden müssen, hören Sie, auf frühere Zustände, in denen wir als Affe, als Mitglied einer rassigen Urhorde im Busch lebten, in der Steppe, zackigen Gipfeln,

dass ihr erfahrt, damals vollzog sich ja immer alles im Freien und unter allen Augen, wobei nur der Kräftigste und Ranghöchste tun durfte, was er wollte, die anderen hatten auf ihre Gelegenheit zu warten oder ganz zu verzichten, und das Oberhaupt hatte seine Zeugungskraft zu demonstrieren, dies bestätigte seinen Rang und seinen Nutzen für die Gemeinschaft, er musste es daher so häufig wie möglich und so sichtbar wie möglich und mit so vielen wie möglich treiben, en olycka kommer, wo immer es sich gerade ergab, kam ein Weibchen an die Reihe,
solche Verhaltensformen geistern noch immer in uns, tief in uns, gerade in uns Kleinen und Unscheinbaren tauchen sie auf, unversehens, und nicht nur die Verhaltensform taucht auf, auch die Lust daran, a bed, erst eine weite Reise voller Kopulationen verschafft uns die Lust, eine Lust, die immer auch eine Dominanzlust ist, eine Lust, oben zu sein, Chef zu sein, ein Befehlshaber, dem alle zu Willen sein müssen, lächeln Sie nicht so erschrocken, es ist so, finis venit finis, und wir könnten uns das Leben wesentlich erleichtern, wenn wir uns nicht ununterbrochen mit einem Riesenaufwand vormachen würden, dass es nicht so ist, schwindet,
es ist dies alles ein Theater, und die Klügeren unter uns wissen, dass es ein Theater ist, spielen aber gerne mit und denken, dass es so sein muss, dass ich der HERR bin, komm, mein Geliebter, komm, wir fahren aufs Land und gehen in feine kleine Hotels, und wollen in den Weinbergen spazieren, wollen sehen, ob der Weinstock schon treibt, die Rebblüte aufspringt, die Granatbäume blühen, Purpur und Glanz, dort will ich meine Liebe dir schenken,
so spricht Gott der HERR, ich bin ja nur ein kleiner Beamter, ich habe im Leben kaum reale Macht, es spielt keine Rolle, ob ich da bin oder nicht, Aufsätze und Bücher publiziere oder nicht, aber um so mehr darf ich mir erlauben, von Zeit zu Zeit einen alten Traum zu träumen, ich träume, dass ich ein prächtiges Tier bin, ein seltenes, ausserordentliches Exemplar, das sich unbedingt fortpflanzen muss, das im Interesse des Volkes darüber wachen muss, dass nicht hinter seinem Rücken auch Schwache und Entartete ihren Samen deponieren, that is never mine,
oh, ich sehe, dass ich Sie störe, Sie möchten gewiss lieber wieder lesen, oder etwa weiter Ihr Manuskript bearbeiten, was haben Sie denn da gemacht, Sie haben doch vorhin ein Manuskript bearbeitet, vielleicht eine Vorlesung, und gar vor schönen Studentinnen, wenn Sie es nur hören wollten, könnte ich Ihnen auch einiges über gewisse Funktionen der geistigen Arbeit sagen, das Geistige ist nicht so weit vom Körperlichen entfernt, wie man gemeinhin annimmt, en olycka ensam i sitt slag, es gibt da Dinge, bei deren Einschätzung man sehr aufpassen muss, aber bitte, Sie schütteln den Kopf, es tut mir leid, ich lasse Sie jetzt wirklich definitiv in Ruhe, ich sehe, Sie fühlen sich schon ganz unbehaglich,
ich bitte Sie aufrichtig um Entschuldigung, falls ich Sie gestört haben sollte, ich werde kein Wort mehr sagen, wenn Sie es nicht wollen, aber da Sie nicht mehr lesen, darf ich wohl annehmen, dass ich Sie weiterhin unterhalten darf, nunc finis super te, was sagen Sie denn zu meiner Theorie, haben Sie Einwände, man könnte doch immerhin sagen, zumindest, dass meine Erklärungen in einigen Punkten nicht ganz befriedigen, wer die Freuden eines Urhordenchefs nacherleben möchte, so könnten Sie einwenden, dürfte nicht in der ganzen Welt herumreisen, sondern müsste sich bei seinen Aktivitäten auf ein bestimmtes Revier und auf eine bestimmte Personengruppe beschränken,

Mittwoch, 5. Oktober 2011





Purpur, siehe, er dürfte sich keinesfalls mit einem einzigen geliebten Weibchen begnügen, eine Reise mit einer einzelnen Geliebten ist völlig artfremd, wäre zu sagen, eine Reise müsste eine Reise mit einer grösseren Gruppe sein, eine personenbezogene Liebe, so wie wir sie heute kennen, würde in einer Urhorde sehr stören und wahrscheinlich zum raschen Untergang führen, so müsste man argumentieren, immerhin kann man dazu sagen, dass der Einwand mit dem Reisen entkräftet werden kann, as friends and other strangers,