Mittwoch, 28. März 2012

uns aber scheint es, dass sich jetzt ein Ende abzeichnet, die Müdigkeit nimmt zu, es ist nicht das, was wir wünschten, sagen wir, und sehen uns böse an, jeder ist immer böse, das ist ein schlechtes Zeichen, es würde uns gar nichts ausmachen, wenn alles aufhörte, wirklich, aber wenn sich die Sache eben noch etwas hinziehen sollte, dann sind wir vorläufig noch dabei und spielen unseren Part, wenn er nicht zu anstrengend wird, aber leider ist er immer weniger nicht zu anstrengend,


als der wahren Liebe Pfandt, es wird mühsamer, die Reserven sind verbraucht, die Zahl der Verlierer steigt ins Unermessliche, es gibt langsam aber sicher immer mehr Leute, die wissen, dass es jetzt dann vorbei ist, und die daher wollen, dass es vorbei ist, das Abendliche nachher löste die Locken, was sagen die Biologen dazu, gehen sollst du,
o ye, die Natur entwickelt und produziert blind und schnell und viel und grosszügig, so grosszügig, dass es immer wieder massenhaft Arten gibt, die in evolutionäre Sackgassen geraten, millionenfach gab und gibt es Populationen, die wieder zu verschwinden haben, und die wohl auch eines Tages wissen und fühlen, dass sie keine Chance mehr besitzen, was kann die Natur mit diesen Abfallprodukten noch anfangen, sie hat kein Interesse, dass ihr diese störenden Irrläufer lange erhalten bleiben, sie haben gefälligst auszusterben, es ist für die Natur wie für die Art am besten, wenn sie als Ganzes schnell und unauffällig verschwindet, ohne grosses Theater, gehen,
vnd mein eusserstes genügen, und für diesen Fall wäre doch ein kleiner Todestrieb, der zunächst in einzelnen fortschrittlichen Exemplaren erwacht und sodann rasch auf die gesamte Population übergreift, ein geeignetes Instrument,
wir können nur vermuten, dass es diese Dispositionen gibt, und können sie nicht im einzelnen erläutern und belegen, gewiss ist, dass der Einzelne, der den sicheren Untergang vor Augen hat, seinen letzten Weg meist gefasst und ruhig geht und seinen Hals dem Schlächter hinhält, wohin immer ich dich sende, und wir denken, dass das Tier, das gefressen wird, nicht viel leiden muss,

Dienstag, 27. März 2012

vnd vmb meinen Leib, wir denken, dass auch Gruppen von Menschen und ganze Völker in schwierigen und ausweglosen Situationen die Fähigkeit, sich zu wehren, verlieren und still in den Tod gehen, ja diesen Tod noch selber organisieren, wie die Juden es getan haben, was immer ich dir befehle, die deutschen Unterseebootfahrer stiegen heiter und gelassen in ihre Boote, sie wussten, dass sie nach der Ausfahrt zwar noch nicht zu den Toten, aber auch nicht mehr zu den Lebenden zu zählen waren, Überlebende schildern die Atmosphäre an Bord als einzigartig, und für den Feind gab es langezeit, bis zur Entwicklung von tödlichen Abwehrmitteln, nichts Schrecklicheres, als einer solch todgeweihten, verschworenen Gemeinschaft auf See zu begegnen, vnd mich schlägt er mit der Rechten sich,

Montag, 26. März 2012

ein wunderbarer Traum, fuhr er fort, einige Worte des ernsten Himmelskundigen, ein abgesondertes verschlossenes Fach in den unzugänglichen Schränken, mit der Inschrift Makariens Eigenheiten, diese Veranlassungen gesellen sich zu einer inneren Stimme, die mir zuruft, die Bemühung um jene Himmelslichter sei nicht etwa nur eine wissenschaftliche Liebhaberei, ein Bestreben nach Kenntnis des Sternenalls, wohin immer,
was immer, vielmehr sei zu vermuten, es liege hier ein ganz eigenes Verhältnis Makariens zu den Gestirnen verborgen, das zu erkennen mir höchst wichtig sein müsste, o ihr Töchter Solyme, das sind die Perspektiven, die sich uns jetzt eröffnen,

Sonntag, 25. März 2012

Himmlische nämlich sind unwillig, der Tod der Mutter lässt alles in anderem Licht erscheinen, Dinge, die man nicht beachtet hat, haben plötzlich die allergrösste Bedeutung, eine mir unbekannte Schulfreundin der Mutter, eine alte Frau mit grossem kantigen Gesicht, nickt mir beim Traueressen von weitem zu, ich setze mich zu ihr und wir wechseln freundliche Worte, wie ich sie nie zuvor gewechselt habe und wohl nie wieder wechseln werde, wenn einer nicht,
die Empathie, das Einfühlungsvermögen, darf gewisse Tiefen nicht überschreiten, Mitleid und Mitschmerz wären vielleicht noch zu ertragen, das Mitgefühl mit den Leidenden und Verfolgten wirft uns nicht um, doth embrace me, was uns aber unter den Boden bringt, ist das Mit-Fühlen und Mit-Denken mit den hinterlistigen, bösartigen und schwierigen Exemplaren unserer Gattung, die Empathie erstreckt sich auf alle Eigenschaften und Gefühle der Menschen, gerade eben auch auf die unappetitlichen und unangenehmen,
während die Leidenden durch das ihnen entgegengebrachte Mitleid aufgerichtet und getröstet werden, werden aber die Bösen durch Mitbosheit nicht besänftigt, das ist ja gerade das Aergste, das einem Bösen widerfahren kann, dass einer mit ihm fühlt, dass ihn einer in seiner persönlichen Hölle aufsucht und ihn dort nackt und inmitten seiner erbärmlichen Lebenskonstruktionen sieht und ihm eben diese armseligen Konstruktionen erklärt und niedermacht, die Seele schonend,

Donnerstag, 22. März 2012

warum verursacht der einsame Tod der alten Mutter diesen starken, schweren Schmerz, warum gehen wir selber fast zugrunde, in eine celle weines voll, ist es das Leid des Verwöhnten, der sein Leben lang Dienstleistungen bezog, auch im fortgeschrittenen Alter, in dem es nicht mehr um Naturalien, um Kochen, Putzen und Sockenflicken geht, sondern um Anerkennung, um die schöne Tatsache, dass ein Mensch stolz auf ihn war, dass er sich freute, wenn er ihm Karten aus Madrid oder Jersey oder Bonn oder Genf schickte, dass ein Mensch überall von ihm erzählte und Photos von ihm und seiner Familie herumreichte,
do geschah mir nie so wol, der Schmerz darüber ist übergross, wir haben Erbarmen mit uns, aber wir haben auch tiefes Erbarmen mit der Mutter und damit mit allen Menschen, die ihr Leben für andere leben, die nur Stütze sind, Halt, Infrastruktur, solche Menschen sind nötig, es muss sie geben,
und schmerzt uns sehr, es schmerzt uns ganz entsetzlich, wenn wir sehen, dass sie keinen Lohn dafür empfangen, sondern nur viele schwere Stunden haben, sie bringen die Opfer, sie sind die Gebenden, wir die Nehmenden, in mir ordent er sein minne, es schmerzt uns auch und erfüllt uns mit grosser und grösster Beklemmung, dass man heute glaubt, dass solche Menschen nicht mehr nötig seien, dass man solchen Menschen einredet, sie seien Dummköpfe, es schmerzt uns, wenn wir sehen, wie einfach man sich heute die Dinge macht, sich zusammengenommen, in den politischen Machtzentren unseres Landes sitzen fast nur Leute, die auf anziehende Weise lächerlich sind oder sich er­träglich machen durch völlige Be­deutungslosigkeit, was immer ich dir befehle,
Zwischenspiel, for jeg er syk, Harfen und Posau­nen, keine Angst, nie­mand von euch ist gemeint, die Notiz hat ein Franzose ge­schrieben, vor über zweihundert Jahren, aber er muss doch, Chuang Tzu träumte einmal, er wäre ein Schmet­terling, er wusste nicht, dass er jemals etwas an­de­res als ein Schmet­ter­ling ge­wesen war, und flatterte zufrie­den von Blume zu Blume,
plötzlich erwachte er und bemerkte zu seiner Ver­wunde­rung, dass er Chuang Tzu war, doch es fiel ihm sehr schwer zu un­terscheiden, ob er wirklich Tzu war, der ge­träumt hatte, er sei ein Schmetterling, oder ob er in Wirk­lichkeit ein Schmetterling war, der träumte, dass er Tzu war, dem Gleich fehlet die Trauer,  Zwischenspiel, Fanfaren, Man­doli­nen, Harmonica, Vocals,

 
Gott sein, das ist nichts, Gott helfen, ja, das wäre denkbar, Gott Vorträge hal­ten, über Schöpfungs­kunst, wie ich gute Dinge mache, erster Teil, of war and peace, aber während man noch in solchen Überlegungen befangen war, schreibt ein junger Hund, in Überlegungen be­züglich der Beschaffen­heit der Hunde, die da plötz­lich aus ir­gend­welchen Finsternissen ans Licht getreten waren,

Sonntag, 18. März 2012

unter Her­vor­bringung eines entsetzlichen Lärms, das sollst du reden, nahm allmählich die Musik überhand, fasste einen förmlich, zog einen hinweg von diesen wirkli­chen kleinen Hunden und, ganz wider Willen, sich sträubend mit allen Kräften, heu­lend, als würde einem Schmerz bereitet, durfte man sich mit nichts ande­rem be­schäf­tigen, als mit der von allen Seiten, von der Hö­he, von der Tiefe, von überall her kommenden, den Zuhö­rer in die Mitte neh­menden, überschütten­den, erdrüc­ken­den, über seiner Ver­nich­tung noch in solcher Nähe, dass es schon Ferne war, kaum hörbar noch Fanfa­ren blasenden Musik,
mit gar senfticlichem sinne, und lasirèn singt, der pè-savann erscheint, will uns trauen, und die Grann Brigitte tanzt, die Grann Brigitte ist die Frau des Baron Samdi, falls Sie das vergessen haben sollten, die Frau des Baron Samdi, den man auch Baron Cimetière oder Baron La Croix nennt, eisernen Knochen, heisst es später, ent­haltend das edelste Mark, kann man nur beikommen durch ein ge­meinsames Beissen aller Zähne aller Hunde,
mit plumen bestekt er mich, das ist natür­lich nur ein Bild und über­trieben, sagt der Hund, wären alle Zähne bereit, sie müssten nicht mehr beissen, der Knochen würde sich öffnen und das Mark läge frei dem Zugriff des schwäch­sten Hünd­chens, the truths just twists,


ihm träumte, er sei zum Major befördert worden, das Mili­tär­depar­te­ment hätte ihm per Post die Achselstücke mit dem ei­nen breiten gelben Streifen zugestellt, its curfew gull just glides, wenn das Aergernis die grösste Höhe erreicht hat, so reisst es und verschwindet, und es kann das Verstehen dann sogleich seinen Anfang nehmen, noch sind wir nicht weit ge­nug mit dem Anstossgeben gekommen, sagen wir, aber was nicht ist, kann noch werden,

Montag, 12. März 2012

upon four-legged forest clouds, es ist sehr leicht, eine Staatsordnung der Un­vollkommenheit zu bezichtigen, denn alle menschlichen Dinge sind voll davon, es ist sehr leicht, einem Volke Ver­achtung für sein altes Her­kommen beizubringen, noch nie hat das einer unternommen, ohne dass es ihm geglückt wäre, o ye daughters,


aber da­nach einen besseren Zu­stand an der Stelle dessen aufzurichten, den man umgestürzt hat, das ist meh­reren fehlge­schlagen, die es versuch­ten, sagen wir, im Wald, the cowboy angel rides, auf dem Part­henon zei­gen sich von Zeit zu Zeit ge­heimnis­volle Funktionäre, sie gehen zu den In­strumenten, prüfen die ver­schie­denen Sai­tenin­stru­mente, die am Boden liegen oder gegen das Podest gelehnt sind, auf dem die Schlag­zeuge glitzern,
zwei gewaltige Schlagzeuge werden benötigt, die Geister in den entferntesten Himmeln müssen nämlich beschworen werden, das Er­gebnis der Recher­chen wird mit Technikern im Hintergrund besprochen, wei­tere, uns unbekannte elektronische Geräte müssen kontrolliert und eingestellt werden, wir ver­stehen von all diesen Sachen we­nig bis nichts, sostenetemi con focacce d'uva passa, wir könnten kei­nem dieser Instru­mente einen vernünftigen Klang ent­locken und könnten selbstverständ­lich auch nicht singen, with his candle lit into the sun,
schreck­lich, ich konnte nie ordentlich singen, in der Schulzeit war mir das Fach ein Greuel, ich weiss noch jetzt, wie der Leh­rer, der uns Zwölfjährige unter­richtete, ein sehr genauer, exak­ter Mann, ich hatte ihn gern, beim Singen von Schüler zu Schüler ging und bei jedem einen Ton sang, la, la, so, so, fa, die Kin­der sollten ihm den Ton nachsingen, er horchte, und er hörte naturgemäss etwas ganz anderes als ein La, nur schiefe und schwache Töne konnte er hören,

Sonntag, 11. März 2012

es graute ihm, und er machte sich traurig No­tizen und Noten, er gab mich verlo­ren, ich war nicht zu retten, though its glow is waxed in black, es gab allerdings auch kein Leben in diesen Liedern, dachten wir, es waren unwahre, unge­niessbare, verlo­gene Sachen, sie verdien­ten es gar nicht, dass man sie kor­rekt sang,

 
wann ich pin gar minne siech, das Wahre und Gute kam ja aus Amerika, auf Platten, die meine Tante in New York kaufte, direkt in New York, und übers Meer schickte, zu Weihnachten, merkwürdige junge Männer gab es da, in Lamm­felljacken, mit ko­mischen Mützen, die sie nie abnahmen, eine Mi­schung zwischen Chorknaben und Da­vongelaufenen, wie sie uns nur ansa­hen, als wir unsere Schulaufgaben mach­ten, all except when 'neath the trees of Eden, ein Tierexperimentator schleppt einen vor Schreck gelähm­ten Hund ins Sezier­labor, Anordnung von Atomen, be­drucktes Pa­pier, Zeitung ge­nannt,


ist ins Blick­feld einer anderen Anord­nung von Atomen geraten, einer sehr kom­plexen, orga­nischen, denkenden Anordnung, die wegen dieser Abbildung in grosse Trauer und Besorgnis gerät, fürchte dich vor ihnen nicht, Hirnströme zirkulieren, sogenannte Ge­danken, be­drüc­kende Ge­danken, die zeit­weilig alle anderen Hirnströme verdrängen, sie ver­schwinden alle, wie sie gekom­men sind, flüchtig, form­los, das Ge­wissen ei­ner Nation sei ge­storben, wird gelesen und gleich ver­ges­sen,
ein Schriftsteller wird vergessen, auch wenn sein Bild auf der Ti­telseite ist, was soll hier Ge­wis­sen, was ist Gewissen, wir wissen nicht, was ein Gewissen ist, mit opfel ziret er mich, ganz im Gegen­satz zum verstorbenen Gewissen der Na­tion und seinen Le­sern, die wissen, was ein Gewis­sen ist, wir wissen es nicht, syk av kjærlighet, und vielleicht ist ja nicht das Gewissen der Nation gestorben, sondern der Verdreher der Nation, der Bemänteler und Beschöniger der Nation,
denn ich bin bei dir, wir sind  Tierexperi­mentatoren, wir schleppen vor Schreck gelähmte Hunde in die Labors, zu deiner Rettung, nichts weiter, the lamppost stands, das ist jetzt eine unserer Lieblingszeilen, das ist jetzt eine unserer Lebenszeilen, the lamppost stands with folded arms, es folgen Ton-Experimente, der Künstler ist da, nun,

Freitag, 9. März 2012

jetzt wird man sehen, ob er Gitarre spielen kann oder nicht, ob er singen kann oder nicht, die Stimme liegt wie ein Fisch im Sand und zappelt, kann er singen, konnte übrigens Maria Callas singen, dor denken hant dez liebez mein, es geht nicht um Ge­sang, es geht um Magie, es geht um Verge­genwär­tigung, es wird al­lerlei vergegen­wärtigt, alles, Kümmer­nisse, Irrsal, Entsetzen, der Heros erscheint, der Vielduldende, der Umherstreifende, er weint hell auf, heftiger als Vö­gel, See­adler oder krummklauige Lämmer­geier, denen Jäger die Kin­der aus dem Nest ge­nommen haben, gibt es doch nichts Schlimmeres für die Sterblichen als das durch die Lande strei­fen,
its iron claws attached, wie vollkommen diese Dinge sind, es scheint, als ob sie der Zufall zu­sammen­gewürfelt hätte, vnter mein haupt sol sein, in nicht mehr als einer Viertel­stunde sind sie gemacht worden, auf der Fahrt zum Studio, es scheint, als ob willkür­lich alles hineinstopft wor­den wäre, das dem Autor ge­rade einfiel, aber was ist Will­kür, was Zufall, man kann kein Wort und keinen Ton wegnehmen,
nur der Meister darf mit diesem Stoff loc­ker umgehen und damit ma­chen, was ihm beliebt, to curbs 'neath holes, wenn wir Solches machen könn­ten, etwas auch nur einigermassen Gülti­ges, Wahres, Festge­fügtes, das um die Welt geht, von dem niemand auch nur ein Wort wegnehmen oder verän­dern kann, ir rehte mich gar vmb vohe, ich bin weder neugierig noch zudringlich, aber dies ist ein so wissenswerter Fall für den Geist- und Sinnforscher, dass ich mich nicht enthalten kann anzufragen, Spruch des Herrn, ob man zu so vielem Vertrauen nicht auch noch dieses Übermass zu vergönnen belieben möchte, so wird mir zu ir minn gohe,
es scheint mir, dass die grösste Anstrengung dem Kult der gewissenhaf­ten, ehr­lichen, zivilisierten Arbeit zu gelten hat, schon den Jüngsten muss er eingeimpft werden, das ist, liebe Freunde, die Grundlage aller Dinge,

Freitag, 2. März 2012

ohne den Kult der Arbeit, den Kult des Wissens und des Professionalis­mus wird keine Gesellschaft jemals existieren können, nix kann, unsere grösste Angst als einen Zwischenfall ohne Bedeu­tung ansehen, nicht nur im Leben des Weltalls, sondern in dem un­serer eigenen Seele, das ist der Anfang der Weis­heit, con frascos, wir sahen ein Paar, es sass auf einer Bank, stumm, hochaufgerichtet, un­be­weglich, die grossen Gesichter nah beieinander, er ratlos, kleinmütig, abge­kämpft, illusions­los, unruhig, sie aber still und gross,
sie schaute ihn ununterbrochen fragend an, wie wenn durch halbstun­denlanges Betrachten aus dem dünnen Liebes­bä­chlein, das da womöglich einmal geflossen war, der erhoffte, mächtige, um­fassende Strom werden könnte, denn ich bin, es war ein liebliches, ruhi­ges Mädchen, und wir wünsch­ten uns, dass wir einmal nur eine Minu­te lang so ange­schaut würden, wie sie anschaute, und es fallen uns sofort viele Ge­schichten ein von lieblichen, ruhi­gen Mädchen, unser Land ist voll davon, wir se­hen welche fast jeden Tag, rinfrancatemi con pomi, auch ich warte noch auf ein grosses Glück, schrieb die 22jährige G. Pf. 1896 in einem Lebenslauf, denn der Durst ist noch nicht gelöscht,
con manzanas, die Krankheit ist da, ich ficken blasen alles, wir haben gefährliche Schweizerbür­ger, das heisst Schwei­zerbürger, die vom Standpunkt der Staats­ordnung aus als gefähr­lich zu bezeich­nen sind, ei­gentlich ist heute jeder Schweizerbürger gefährlich, ihre Gesell­schaft ist ge­fähr­lich, ihre Institutionen sind gefährlich,


ihre ge­samte Staats­ordnung ist ge­fährlich, es sind nicht nur Ausländer und ver­brecherische Katilinarier und He­rostra­ten, wie man das früher hat be­haupten können, die an der Staatsordnung rütteln, es wird von allen an der Staatsord­nung gerüttelt, so wird mir, überall wird an der Ordnung des Gesetzes und der Verfassung gerüttelt, wenn man sich in einem einig ist, dann darin, dass man ruhig etwas gefährlich sein darf, dass es nichts macht, wenn man gefähr­lich ist, rein gar nichts,
bei dir, Lehre von den zwei Kräften, man kann euch, ihr lieben Le­bewesen, in zwei grosse Armeen einteilen, die sich bis­her stets das Gleichgewicht hiel­ten, beide Kräfte des Le­bens, beide of­fenbar gleich wichtig, und ihr habt dort euren Dienst zu tun, wo euch das Los hingestellt hat, zu ir minn, gohe, im einen Lager als fleissiges Arbeitstier, als Moralist, Tempeldiener, Aufse­her, Idealist, Opfer für Frei­heit und Fortschritt, im anderen Lager als Schmarot­zer, Gauner, Verbraucher, Verschwender, Pfrün­deninhaber, Grabräuber,
und in bei­den Lagern gibt es den mitleiderregenden Ty­pus des Einsichti­gen, der die Me­cha­nismen kennt, der aus der Reihe sprin­gen und das sinnlose Räderwerk anhalten möchte, styrk mig med druekaker,