die
Natur hält uns fest im Griff, und wir sind mit allen unseren angeblich so
einzigartigen menschlichen Eigenschaften und Tugenden und Laster ihr Werkzeug,
man untersuche beispielsweise den Neid, an
mich, kranck, der Neid ist der Stein, in den wir unsere Lebensgesetze
meisseln, die meisten Verbote finden im Neid eine mächtige Stütze, die negative
Bewertung des Sexuellen beispielsweise dürfte zu einem guten Teil auf den Neid
derjenigen zurückgeführt werden können, denen diese Freuden unzugänglich sind,
weil sie zu alt, zu hässlich, zu dick, zu dumm, zu schüchtern, zu gewissenhaft,
zu ängstlich sind,
Mittwoch, 25. April 2012
damit die Welt soweit kam,
wie sie jetzt gekommen ist, durfte das Schöne offensichtlich keinen grossen
Anteil an den gesamten Lebensprozessen haben, es darf dasein, als Ansporn, als
Verheissung, als Antrieb, aber nie in grosser Fülle, nie im Uebermass, nein,
sondern nur tropfenweise, in kleinen Portionen, und meistens auch nicht in
realer Form, sondern verhext zwischen Buchdeckeln oder als Vorstellungen in den
Hirnen,
an den
Grotten der See, die Einschränkungen, die
für das Schöne gelten, für die Lust, die Kunst, gelten auch für das Denken, die
Abneigung gegen den Denkenden sitzt tief in uns, im Mutterleib, den meisten Menschen bereitet das Denken Mühe, und
sie verachten und verspotten die Denkenden, und vielleicht haben sie ja recht, an Bächen, wenn wir auf etwas einwirken
möchten, so wäre es auf den Abbau der Schamgrenzen bezüglich der Arbeitsmoral,
Dienstag, 24. April 2012
wir stellen fest, sagen
wir, dass die Bequemlichkeit und die Faulheit Einstellungen geworden sind,
deren man sich nicht mehr schämt, man stellt sie offen zur Schau und gleicht
damit den Frauen und Männern in der Sauna, die sich extra so hinsetzen, dass
man ihre Geschlechtsteile sieht, kranck
fur liebe, man soll sie natürlich nicht sehen, um angelockt oder erregt zu
werden, das würde nur zu Problemen führen, sondern man soll sie sehen als
Zeichen der grossen Gleichgültigkeit,
Donnerstag, 19. April 2012
es spielt keine Rolle, wie ich sitze, was ich zeige, was ich sage oder tue, so denkt man in der Sauna und auch in den Büros, benachbart dem Skamandros, es gibt in diesen trostlosen Bürowelten Leute, die offen dazu stehen, dass sie nichts tun und die Schwierigkeiten machen, wenn man ihnen Arbeit gibt, wenn sie dann allerdings Arbeit erhalten, wenn sie gar zur Arbeit angehalten werden, schämen sie sich, insofern bleibt uns das Schamgefühl erhalten, an Schläfen Sausen einst,
vielleicht gibt es irgendwo Wesen, die ohne Unterlass über uns weinen, sagen wir, wenn es Wesen gibt, die über uns lachen, wird es gewiss auch Wesen geben, die über uns weinen, in der Fremd, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen, dem ist von Seiten der Biologie nichts beizufügen, sagen wir, habe ich dich ausersehen, und gehen noch immer durch die Nacht, im Wald am Berghang, seine Lincke liget vnter meinem Heubte, über dem Dorf, ist gross Ajax gestorben,
und wir sagen, dass wir gerne ein wanga anfertigen würden, wir sagen, dass dies schwierig sei, weil uns die Menschen für verrückt halten würden, wenn wir ein wirklich grosses wanga anfertigen würden, wir sagen, dass wir deshalb ein als natürliche Anordnung getarntes wanga anfertigen müssten, wir würden unauffällige Dinge so anordnen, dass es den Anschein einer völlig natürlichen Anordnung machen würde, comfort me, dass diese alltäglichen Dinge in Wirklichkeit aber ganz kunstvoll und genau berechnet würden, als wanga,
und wir sagen auch, dass wir zur Not auch auf schriftlichem Weg ein wanga herstellen könnten, indem wir die Dinge, die wir für ein wanga zusammenstellen wollen, ganz einfach nur auf ein Blatt Papier schreiben könnten, was uns ganz ausserordentliche Möglichkeiten geben würde, his left hand, ehe du aus dem Mutterschoss kamst, wir könnten dann beliebige Gegenstände zu einem wanga zusammenstellen, tausend beliebige Gegenstände oder tausendmal die gleichen Gegenstände, aber wir verstehen noch nicht, um was es geht, wenn wir sagen, dass wir gerne ein wanga anfertigen würden,
wir haben nicht gemerkt, dass wir nur unsere Umgebung als wanga erkennen müssen, auch unser Text ist ein wanga, wenn er ein wanga ist, wird er endlich verständlich, ergibt er einen Sinn, dann ist es eben ein wanga, und es gibt nichts mehr zu bemängeln und zu kritisieren, was man noch tun kann, ist das wanga anschauen, das wanga untersuchen, das wanga zu befragen, was bewirkt es, vnd seine Rechte hertzet mich,
und man wird sehen, dass es viel bewirkt, dass es uns im Gleichgewicht hält, uns und die Dinge um uns und in uns, habe ich dich geweiht, man wird sehen, dass es auch die Lieben reguliert, was uns in Unruhe versetzt, denn wenn es die Lieben reguliert, können wir durch Veränderungen im wanga auch die Lieben verändern, die Lieben und auch alles andere, seine lincke trägt mein Haupt, wir müssen uns daher sehr um unser wanga kümmern, wir müssen es hüten und hegen und pflegen wie einen komplizierten Garten, vor allem wegen den Lieben,
Montag, 16. April 2012
die Lieben müssen im Gleichgewicht bleiben, zumindest im Gleichgewicht, wenn nicht sogar verbessert und verstärkt, dich zum Völkerpropheten bestimmt, wir überlegen unaufhörlich, wie man die Bedingungen für die Lieben verbessern könnte, es ist dies eine äusserst schwierige Aufgabe, wenn man nicht sorgfältig genug arbeitet, dann verbessert man nichts, sondern verschlechtert und schwächt ab, ich antwortete,
und keinen Moment lang darf man nichts tun, denn wenn man nichts tut, dann schwächen sich die Lieben ab, so wie sich alles abschwächt, also muss man immer etwas tun, und immer das richtige, seine rechte herzt mich, und unter Umständen ist es nötig, ein tausendseitiges wanga anzufertigen, in welchem jedes Wort genau am richtigen Platz sein muss, so wie in einem wanga auch alles am richtigen Platz sein muss,
lasirèn am richtigen Platz, metrès am richtigen Platz, Sankt Ulrich am richtigen Platz, Monsieur Danbala Wedo am richtigen Platz, Saint Jak Majè am richtigen Platz, a little kleren for Papa Gede am richtigen Platz, die Blumen am richtigen Platz, die Blumen aus Papier und die Blumen aus Seide, und Kouzen Zaka mit allen seinen Sachen am richtigen Platz, hertzet, und die Steine und die Puppen und die getrockneten Blätter,
Freitag, 13. April 2012
herzt, und die Zündhölzer und die Zeitungen und die Parfüme, is under my head, ach, und den Champagner am richtigen Platz, Patroklos aber in des Königes Harnisch, und um uns nur Schlummernde, wie friedlich sie liegen, wie harmlos sie sind, was sie wohl träumen, wenn sie nur immer so liegen blieben, wenn es nur keinen Tag gäbe, ich beschwör euch, ein Tag ist etwas Grausames, Unberechenbares, Gefährliches,
man muss, wenn man nicht untergehen will, unaufhörlich aufpassen, horchen, eingreifen, mitreden, kämpfen, Töchter Jerusalems, man muss besser sein als der andere und siegen und seinen Platz erobern, die Schlummernden aber sind erschöpft von diesem Leben, Herr und Gebieter, sie schlummern viel und lange, sie gehen früh zu Bett und stehen spät auf, sie wissen, was der Tag ihnen bringt, nur Mühen, nur sinnlosen Kram,
machet mich mit Oepffeln munter, und wir wollen sie wecken, was sorgen wir uns, was spielen wir uns auf, wir Weck-Verrückten, Weck-Kranken, sollten wir uns nicht auch hinlegen, es ist ja noch ganz finster und der Tag noch weit, sieh, das Leben, das wir Dichter geben müssten, gibt es ohnehin nicht, und die Gesetze sind ein schlechter Witz, das sollten wir alten Heroën doch mittlerweile gemerkt haben, also Warten, Warten mit dem Wecken,
Donnerstag, 12. April 2012
und wir warten mit dem Wecken, wir werden wohl gar nicht wecken, wir werden warten, bis die Kerle von selber aufstehen, wenn es noch dazu kommen sollte, und es starben noch andere viel, manchmal, sagen wir zum Vogel, träumen wir von Heldentaten, wir möchten nicht mehr und nicht weniger als alle retten, als die ganze Welt retten, dass ich nicht mein selbst seyn kan, wir würden gerne die ganze Welt retten, ich bin ja noch zu jung, wahrscheinlich, lieber Vogel, will das jedes Wesen, auch die Vögel,
wie kann es Schnecken geben, wie können diese Hilflosesten der Hilflosen leben, überleben, Elevtherä, ja, meine Lieben, ihr Problem, ihr grosses Problem ist die Menschenverachtung und der Menschenhass, die Menschen haben einander immer gehasst und verachtet, jeder jeden, Echo des Himmels, aber sie mussten diese Gefühle von Anfang an aushalten, sie lernten, sie auf tausend verschiedene Arten auszuhalten,
und sie erfanden in ihrem Elend sogar die allgemeine Menschenliebe, und sie haben es halbwegs zustande gebracht, den Mitmenschen auszuhalten, das nennen sie Zivilisation, wenn man gelernt hat, den Stress auszuhalten, die Anspannung, die Angst und Ablehnung, die einem andere Menschen einflössen, aber viel haben sie nicht erreicht, geschätzte Damen und Herren, es steht mit diesen Bemühungen nicht zum Besten, er hat seine lincke Hand, sie bringen nicht das, was sie bringen sollten,
es ist wie verhext, denn die armen Teufel werden des öftern urplötzlich wieder in frühere Zustände versetzt, sie werden plötzlich wieder zu Jägern und Gejagten, zu Totschlägern, Rüpeln, zu Primitiven, und das Aergste ist, dass ihnen diese Zustände ganz entschieden gefallen, der Mnemosyne Stadt, der Urzustand ist ihnen ganz recht, es ist ihnen wohl dabei, sie trauern der Zivilisation nicht nach, sie empfinden sie als Fehler, die Moderne ist ein Irrtum, sagen sie, wir sind nicht dafür geeignet, wir wollen hassen, angreifen, Unruhe stiften, Häuser anzünden,
Montag, 2. April 2012
heiliges Herz, wir halten diese Moral-Lebenslügen unserer Gesellschaft nicht mehr aus, es ist ja eine ganz ungeheuerliche Lügengesellschaft, ein Gefängnis, in das wir uns gesperrt haben, in das uns eine Moralentwicklung gesperrt hat, die wir gar nie so gewollt haben, die wir auch gar nicht durchschauen und erklären können, wir geben nur vor, dass wir sie durchschauen und erklären, doch der Herr,
vnter, die Welt besteht zurzeit aus miesen Tricks, und was unsere Kreise betrifft, so sagen Sie, so seien Sie ganz auf der Seite dieser miesen Tricks, mit ihnen lebt es sich noch immer besser als mit dem anderen, das wir kommen sehen, es kommt jetzt nämlich in der Tat der Urzustand, es kommt die Urhorde, entgegnete mir, wir aber werden uns bemühen, anständig zu sein, nicht wahr, es ist doch so,und wenn wir die Letzten sein sollten, die anständig sind, der auch, als ablegte den Mantel Gott,
Nietzsche sagt, dass wir die Tatsache Ich gehe zugrunde in den Imperativ übersetzen Ihr sollt zugrundegehen, er bemerkte, dass sich im 19. Jahrhundert mit der Industrialisierung, mit der beispiellosen Beschleunigung der gesellschaftlichen Prozesse auch die Verneinung des Lebens weiter entwickelt hat, meinem Häupte liegen, aber welche Widerstände hatte die Verneinung noch zu überwinden, was für ungeheure Energien mussten und müssen aufgeboten werden, so leicht tritt der Mensch nun doch nicht ab, zwei Weltkriege übersteht er spielend, auch den anschliessenden Wohlstand übersteht er,
die pessimistischen Prognosen wollen sich nicht erfüllen, es wird immer im letzten Augenblick eine Arznei erfunden, Neues erscheint, Autos, Kühlschränke, Staubsauger, immer Verrückteres, das Fernsehen, der Mensch hält es aus, die Technik entwickelt sich weiter in rasendem Tempo, sage nicht, und die sterbende Menschheit wird immer wieder erfolgreich reanimiert, es wird immer ausreichend Energie produziert, um uns noch ein Auskommen zu sichern,
es sind noch Ressourcen da, die Kernkraftwerke tun ihren Dienst, explodieren nicht, die Wasserkraft ist da, eine überaus zuverlässige und saubere Energie, und unter der Erdoberfläche werden noch immer neue Erdöl- und Erdgas- und Wasservorkommen entdeckt, und die menschlichen Ressourcen sind ja bekanntlich fast unerschöpflich, Opferbereitschaft, Treue, Disziplin gestatten es, das Theater weiterzuführen, ich bin zu jung, bis anhin jedenfalls,
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