Sonntag, 30. November 2014

Freitag, 28. November 2014

audite, dann redet jetzt Gott zu ihnen, der sich in einen Baron Samdi verwandelt hat, ein ewiger grosser Bondje, dem es gefiel, sich in hunderttausend kleine Götter aufzusplitten, caeli, in Stämme und Familien, in rada und petwo, und der nun in Gestalt dieser kleinen Gottheiten in dieser verrückten von Zombis erfüllten Welt zirkuliert, das ist möglich, es ist aber auch möglich, dass die lwa selbständig sind und gegenüber bondje über eigene Kräfte verfügen und mit diesen Kräften das gemacht haben, was die Menschen immer auch machen wollten, allgegenwärtigen Glücks voll,
sie haben bondje besiegt, Gott gefangen, in einem wanga eingeschlossen, in eine reich verzierte Flasche, und sie lassen Gott bewachen, durch einen bösen baka, der Gott unerbittlich unter Verschluss hält, so könnte es sein, ach, wenn wir nur wüssten, wie es ist, manchmal wissen wir wirklich nicht, wie es ist, wir sind immerhin da, wir reden, als lwa, scheinen ein lwa zu sein, aber was ist ein lwa, wissen wir denn das, wir sind möglicherweise nur aus Bequemlichkeit vodun, wir könnten etwas ganz anderes sein, wenn wir nur wollten,
donnernd aus heiterer Luft über die Augen herein, wir könnten uns in alles mögliche andere verwandeln, in einen Aztekengott, in einen christlichen Teufel oder Engel oder in die heilige Dreifaltigkeit, eine Laune aber hält uns nun einmal dazu an, als vodun zu leben, zweideutig zu sein, schillernd, unberechenbar, einmal rada, einmal petwo, einmal rada und petwo, sehen Sie, Sie kommen nicht weg von uns, das hat ja auch seine guten Seiten, wenn sich diese Wörter in Ihrem Hirn festsetzen, dschambala, denken wir nur an den Aufenthalt im Altersheim, an die Jahre im Altersheim, die Ihnen bevorstehen,

Dienstag, 11. November 2014


et auribus percipe terra, im Altersheim werden wir unseren heftigen, irrlichternden Geist nicht mehr so kontrollieren können, wie wir ihn heute kontrollieren, wir werden daher sehr aufpassen müssen, dass es nicht ausartet, wenn wir fünfneunzig sind und nicht mehr ganz zurechnungsfähig, dann wird es abenteuerlich werden, I Sodomsfurstar, dann werden wir nämlich immer alles aussprechen, was uns in den Kopf kommt, laut und kräftig,

auch spät noch, werden wir rufen, auch spät noch, und dann werden wir alle die Wörter und Sätze wiederholen, die uns fünfzig Jahre lang begleitet haben, die uns siebzig Jahre lang begleitet haben, diese Wörter gehen uns ja nicht mehr aus dem Kopf, Vater Aether, hear, es ist daher gut, wenn uns unverfängliches Zeug durch den Kopf geht, bizango, das ist anständig, das stört niemanden, wenn wir durch die Gänge tappen,

Mittwoch, 5. November 2014

Dienstag, 4. November 2014


um drei Uhr in der Früh, und sagen das ist jetzt bizango, dann ist das völlig harmlos, wenn wir beim Baden sagen rada, so wird das toleriert, aber es ist zu befürchten, dass wir auch anderes sagen, das Personal wird staunen, was wir alles sagen werden, ye heavens, manche werden lachen, die Senegalesinnen werden lachen, aber andere werden entsetzt sein und weghören, wenn ich rufe, sehr laut, amour, werde ich rufen, amu, und das ist nur ein harmloser Einstieg, das ist der Aufruf des grossen Liebespro­gramms, oh comme j'aime, werde ich rufen, und neben mir steht eine uralte Frau, die keinen Schlaf finden kann,

ist denn da niemand, ruft diese Frau, gegen die Wand, im Halbdunkel, aber ich gehe vorbei, ai-mer, rufe ich, ai-mer, die Frau hört es nicht, sie steht weiter da, man lässt sie, sie ruft immer nur diesen einen Satz, ist denn niemand da, dieser Anfang ist der Aufbruch der griechischen Philosophie, darin steht der abendländische Mensch aus einem Volkstum kraft seiner Sprache erstmals auf gegen das Seiende im Ganzen und befragt und begreift es als das Seiende, das es ist, ist denn niemand da, I no longer want him to breathe, unless far from me, so that he can no longer say the things that torture me,

ich aber gehe weiter, zäh, unverwüstlich, denn mein Haupt ist voll Thaus, auch mich lässt man meine Runden drehen, auch ich kann ja nicht schlafen, Lippen, sage ich jetzt, Lip-pen, mit viel Bedeutung in der Stimme, mit starkem Phee, ganz geheimnisvoll sage ich es, Lipp auf Lippe, so wurde hier auf dieser Erde, die wir jetzt dann bald verlassen, gedichtet, Schams-e Tabrizi, because I destroy myself for him, so full of pride as he is, but if I flee from him, again he entraits me,