Donnerstag, 20. Juni 2024

 nach einem halben Jahr des Zusammenlebens wird ihr klar, daß es für ihn keine Monogamie, keine ausschließliche Liebe geben kann, sie stößt Haßschreie aus und wird von irrwitzigen Lachanfällen geschüttelt, gerät außer sich, ohne ihn aber zu verlassen, hacer, das spanische Wort für machen ist die intensivste, schärfste Variante des Verbums, faire ist schon fast lachhaft lässig, fare ebenso, und make kann uns bestenfalls zum Kuchenbacken dienen, aber hacer, ausgesprochen in der Calamidad, tönt wie der Schnitt eines scharfen Messers, man wird in Stücke geschnitten, in feine Scheiben, wenn man jetzt mitgeht, dachte er und ging mit, von ferne meinen Ruf vernahmst,

Montag, 17. Juni 2024

 

aber wir brauchen ja keine Beziehungen mehr zu pflegen, keine Freundschaften, wie die Menschen der früheren Jahrhunderte, wir brauchen keine Abendgesellschaften mit herzlicher Atmosphäre, keine Freundeskreise, keine Romreisen und keine Güter in Hinterpommern, auf welchen man die erste Junihälfte verbringen kann und Sentenzen und Aphorismen verfasst, Ergebung, Vertrauen, Warten, eine Pallas, lang, fein, jungfräulich, stolz im Blick u. fröhlich, Locken hangen an beiden Seiten sehr zierlich herab, Helm ist neu, Gesicht alt, Hände neu, Palazzo Ansellini,

Dienstag, 11. Juni 2024


 

 

wir sind nicht mehr auf Ge­sangsvereins-Konzerte angewiesen, auch nicht auf Privat-Uraufführungen, nicht auf Literaten, Kunstkritiker, Zeitschriften mit schönen Namen, wir benötigen keinen Kunstwart, wir können im Grunde ge­nommen Literatur und Kunst getrost vergessen, wir brauchen diese Stoffe nicht mehr, keine Bil­dung, keine Kenntnisse, wir leben in unserem Sozialstaat unsere staatlich garantierte Existenz, und benötigen daher nur das Nötigste an sozialen Beziehungen, ein paar Worte hier, ein paar Worte dort, und im übrigen eine Ehe, das genügt uns vollauf, was darüber hinausgeht, wird uns sofort lästig, hacer, wieder mal ein todesfick von mir aus tiefstem grund und herzen,

Montag, 3. Juni 2024

 

vor den Aether, öppsinnächt nur vo Äschthetische här innteressiärt hebi, drihschlah hätter vilicht tänkt, woner gmahlet hätt drihschlah, sed magis tumultus fieret, es ist ein Jammer, accepta aqua, man steckt den Kopf in den Sand, lavit manus coram populo, will nichts begreifen, dicens, aber was soll man machen, wenn man verheiratet ist,  awesome, wir schlafen fest, träumen unsere schweren Träume, Yeh, aus der Spannung verweigerter Erfüllung bei geheimen Einverständnis resultiert die unaufhörliche Hingabe, das unaufhörliche Klagen und Verzagen, das Jubeln und Seligsein über die leisesten Zeichen erwiderter Neigung, das Zweifeln und Verzweifeln und das Aussingen der eigenen Seelenregungen bis in die zartesten Verästelungen,