Mittwoch, 17. Dezember 2014


manchmal versah er seine Werke auch mit realen Namen aus seiner Umge­bung und ver­fasst einen Dr. Morgen­thaler Polka oder einen Plebiszit Polka, und zwei Jahre seines Lebens arbeitete er un­ablässig an ei­nem Trauer-Marsch, von welchem heute 6009 eng beschrie­bene Seiten vorliegen, giiiga, wiiiga, heisst es dort, gumma, schrumma, sii-iga, amma, waaah'r, saah'ra, und in der Bibliothek zu Mafra in Portugal sind hundert Bände, die die Ta­ten des heili­gen Antonius beschreiben, meine Taube,

und lasirène singt,


och hela hjärtat är sjukt, wie ein schmetternder Stein von dem Felsen, welchen herab vom Geklipp fortreisst die ergossene Herbstflut, brechend mit stürmischem Regen das Band des entsetzlichen Felsens, hochher tobt er in hüp­fendem Sprung, und zerschmetterte Waldung kracht, doch stets unaufhaltsam enttaumelt er, bis er erreichet ebenen Grund, dann rollt er nicht mehr, wie gewaltig er andrang, meine Fromme, I grew up in a very small conservative farm town and then the suburbs of Ohio, I always felt like an outsider, I was constantly trying to stretch my wings for something more, denn,

was machen wir, wir stellen strukturierte Mu­ster her, zur Existenzbehaup­tung, populus Gomorrae, die Natur bestraft jedes Handeln, das eine gewisse Fehlertoleranz überschreitet, wir sind so Gefan­gene einer Welt, die aus einer für unsere Hervorbringung und unsere Existenz eben gerade noch richti­gen Mischung aus Ordnung und Unordnung besteht, en brødetynget slægt, die Natur benötigt Tote, warum hat sie keine Geschöpfe hervorgebracht, die sich immer in al­len Lagen richtig verhalten,


es kann keine solchen Geschöpfe geben, weil es keine Lagen gibt, in denen man sich immer richtig verhalten kann, es gibt keine Sicherheiten, es gibt immer Feinde, und wenn es sie nicht geben sollte, so entwickeln sie sich, ugerningsmænds Æt, die Natur ist streng, und sie bestraft diejenigen, die ihre Gesetze missachten, sie ist aber auch nachsichtig und grosszügig, und sie belohnt diejenigen, die sich wohlverhalten, die Natur ist gutmütig, sie lässt die Irrenden irren, so weit es eben die Irrtumstoleranz zulässt, und die Ir­renden haben bisweilen sogar Erfolg, wo brichts,
wir nehmen Ihre Versuche zur Kenntnis, den esprits zu entwischen, nur scheinen uns diese Versuche ziemlich zaghaft zu sein, Sie müssten energischer vorgehen, eine anhaltende Anstrengung wäre unbedingt zu empfehlen, haben Sie denn alles vergessen, wollen Sie denn bei den baka bleiben, bei den lwa marassa, kehren Sie zurück, bevor es zuspät ist, bevor Sie nicht mehr zurückkehren können, oder können Sie schon jetzt nicht mehr zurückkehren, vanartede børn, und lasirèn singt, nun, verwirre ich Sie, oder können Sie mir folgen, wenn Sie mir folgen können, fahre ich fort in meinen Reden, sehen Sie, es ist möglich, dass alles, was ich sage, so ist, wie ich es sage, dass es also saints gibt, dass es Sankt Ulrich gibt,
und Zaka und Dambala, und dass jetzt ein Baron Samdi mit Ihnen spricht, nicht Goethe, wie Sie immer meinen, Taweret, submission is a very zen like experience that can be a very rewarding one, I also find a great deal of freedom and pleasure in my masochism, Johann Wolfgang, nein, ein Baron Samdi, das ist möglich, es ist aber auch anderes möglich, es ist möglich, dass es alle diese Wesen und Welten nicht gibt, sondern dass sie nur Erfindungen, nur Inszenierungen des einzigen ewigen grossen Gottes sind,

Dienstag, 16. Dezember 2014

Rapp, the young lions roar after their prey, and seek their meat from God, Animisha, ein Soldat, der bei Kampfhandlungen ums Leben gekommen ist, wird als Gefallener bezeichnet, Asinius Quadratus, komm, Herr Jesu, komm behende, leg mich hin und wasch mir diese Welt ab, Arno Deutelmoser und Rolf Kluth, Charlie Comstock,  dobro, Gerald Creed, vocals, guitar (seated), Nikostratos von Trapezunt, Vnd da der HERR fur seinem angesicht vbergieng,


Sonntag, 30. November 2014

Freitag, 28. November 2014

audite, dann redet jetzt Gott zu ihnen, der sich in einen Baron Samdi verwandelt hat, ein ewiger grosser Bondje, dem es gefiel, sich in hunderttausend kleine Götter aufzusplitten, caeli, in Stämme und Familien, in rada und petwo, und der nun in Gestalt dieser kleinen Gottheiten in dieser verrückten von Zombis erfüllten Welt zirkuliert, das ist möglich, es ist aber auch möglich, dass die lwa selbständig sind und gegenüber bondje über eigene Kräfte verfügen und mit diesen Kräften das gemacht haben, was die Menschen immer auch machen wollten, allgegenwärtigen Glücks voll,
sie haben bondje besiegt, Gott gefangen, in einem wanga eingeschlossen, in eine reich verzierte Flasche, und sie lassen Gott bewachen, durch einen bösen baka, der Gott unerbittlich unter Verschluss hält, so könnte es sein, ach, wenn wir nur wüssten, wie es ist, manchmal wissen wir wirklich nicht, wie es ist, wir sind immerhin da, wir reden, als lwa, scheinen ein lwa zu sein, aber was ist ein lwa, wissen wir denn das, wir sind möglicherweise nur aus Bequemlichkeit vodun, wir könnten etwas ganz anderes sein, wenn wir nur wollten,
donnernd aus heiterer Luft über die Augen herein, wir könnten uns in alles mögliche andere verwandeln, in einen Aztekengott, in einen christlichen Teufel oder Engel oder in die heilige Dreifaltigkeit, eine Laune aber hält uns nun einmal dazu an, als vodun zu leben, zweideutig zu sein, schillernd, unberechenbar, einmal rada, einmal petwo, einmal rada und petwo, sehen Sie, Sie kommen nicht weg von uns, das hat ja auch seine guten Seiten, wenn sich diese Wörter in Ihrem Hirn festsetzen, dschambala, denken wir nur an den Aufenthalt im Altersheim, an die Jahre im Altersheim, die Ihnen bevorstehen,

Dienstag, 11. November 2014


et auribus percipe terra, im Altersheim werden wir unseren heftigen, irrlichternden Geist nicht mehr so kontrollieren können, wie wir ihn heute kontrollieren, wir werden daher sehr aufpassen müssen, dass es nicht ausartet, wenn wir fünfneunzig sind und nicht mehr ganz zurechnungsfähig, dann wird es abenteuerlich werden, I Sodomsfurstar, dann werden wir nämlich immer alles aussprechen, was uns in den Kopf kommt, laut und kräftig,

auch spät noch, werden wir rufen, auch spät noch, und dann werden wir alle die Wörter und Sätze wiederholen, die uns fünfzig Jahre lang begleitet haben, die uns siebzig Jahre lang begleitet haben, diese Wörter gehen uns ja nicht mehr aus dem Kopf, Vater Aether, hear, es ist daher gut, wenn uns unverfängliches Zeug durch den Kopf geht, bizango, das ist anständig, das stört niemanden, wenn wir durch die Gänge tappen,

Mittwoch, 5. November 2014

Dienstag, 4. November 2014


um drei Uhr in der Früh, und sagen das ist jetzt bizango, dann ist das völlig harmlos, wenn wir beim Baden sagen rada, so wird das toleriert, aber es ist zu befürchten, dass wir auch anderes sagen, das Personal wird staunen, was wir alles sagen werden, ye heavens, manche werden lachen, die Senegalesinnen werden lachen, aber andere werden entsetzt sein und weghören, wenn ich rufe, sehr laut, amour, werde ich rufen, amu, und das ist nur ein harmloser Einstieg, das ist der Aufruf des grossen Liebespro­gramms, oh comme j'aime, werde ich rufen, und neben mir steht eine uralte Frau, die keinen Schlaf finden kann,

ist denn da niemand, ruft diese Frau, gegen die Wand, im Halbdunkel, aber ich gehe vorbei, ai-mer, rufe ich, ai-mer, die Frau hört es nicht, sie steht weiter da, man lässt sie, sie ruft immer nur diesen einen Satz, ist denn niemand da, dieser Anfang ist der Aufbruch der griechischen Philosophie, darin steht der abendländische Mensch aus einem Volkstum kraft seiner Sprache erstmals auf gegen das Seiende im Ganzen und befragt und begreift es als das Seiende, das es ist, ist denn niemand da, I no longer want him to breathe, unless far from me, so that he can no longer say the things that torture me,

ich aber gehe weiter, zäh, unverwüstlich, denn mein Haupt ist voll Thaus, auch mich lässt man meine Runden drehen, auch ich kann ja nicht schlafen, Lippen, sage ich jetzt, Lip-pen, mit viel Bedeutung in der Stimme, mit starkem Phee, ganz geheimnisvoll sage ich es, Lipp auf Lippe, so wurde hier auf dieser Erde, die wir jetzt dann bald verlassen, gedichtet, Schams-e Tabrizi, because I destroy myself for him, so full of pride as he is, but if I flee from him, again he entraits me,

 

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Schamlipp auf Schamlippe, rufe ich dann, um Mitternacht, in der grossen weiten Eingangshalle, beim Flügel, um den noch die Stühle stehen, für die Besucherinnen und Besucher der Musizierstunde, die heute stattfand, quoniam Dominus locutus est, auch diese Türe sprang auf und sie fanden zunächst auf der Hausflur ein Frauenzimmer sitzen von mittlerem Alter, am Stickrahmen mit einer wohlgezeichneten Arbeit beschäftigt, thu mir auff liebe Freundin, diese begrüsste sogleich die Ankommenden als schon gemeldet und begann ein heiteres Lied zu singen, worauf sogleich aus einer benachbarten Türe ein Frauenzimmer heraustrat, das man für die Beschliesserin und tätige Haushälterin, nach den Anhängseln ihres Gürtels, ohne weiteres zu erkennen hatte, and give ear,
Liebes, werde ich sagen, Lippes, und lieb, und Lieb im Leibe, und rechte liep, und weiter liepp, libez liep, lip, lipp auf lipp, und auch loch, loz, lipp, lipp, los, loz mich zu dir,

       


mit ihren glänzenden Kürbisglocken, so steht es in unserem Heftchen, nun ja, vielleicht werden wir doch nicht alles sagen, was wir wissen, ein bisschen werden wir uns doch noch zurückhalten können, vol nachtstropffen, aber vielleicht werden wir auch denken, dass wir uns jetzt ein ganzes Leben lang immer zurückgehalten haben und uns nun doch nicht mehr zurückhalten wollen, es wird uns vielleicht anderes in den Kopf kommen, wir werden rada sagen, oder bòkò, wir ha­ben uns ja unser ganzes Leben lang immer unwahrscheinlich verstellen können,

wir werden uns auch jetzt verstellen, wenn uns unsere Lieblings­pflegerinnen spazieren führen, die beiden kleinen Schwarzen, oder wenn man uns badet, wenn uns die Frau badet, von der wir denken, sie sei eine Usbekin, es ertrug keiner das Leben allein, oder wenn uns die Krankenschwester untersucht und uns den Pelz pflegt, simbi, werden wir sagen, aber vielleicht dann auch plötzlich doch Tittenbomber, werden wir sagen, die braune Martine ist ein Tittenbomber, tum reges asperque immani corpore Thybris, a quo post Itali fluvium cognomine Thybrim diximus, amisit verum vetus Albula nomen, Du Königin der Propheten,
das ist nun einmal so, und sie braucht, meine Guten, jeden Tag einen prallen Schweif für ihre gierige Supervotze, da haben wir nun Worte, denken wir dann, Worte, meine kleinen ahnungslosen Frauenzimmer, klare, feste Worte, voilà, Urworte, da gibt es nichts zu deuteln daran, ich habe meinen Rock ausgezogen, wo hat er nur diese Worte her, denken die Frauenzimmer, er war doch ein ganz gewöhnlicher Beamter und ein or­dentlicher Familienvater und redet jetzt wie der verdorbenste Mensch, wie der grösste Wüstling,

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Donnerstag, 9. Oktober 2014

mais venez donc, ruft er in der Cafeteria, er passt noch auf, was er sagt, in der Cafeteria redet er ganz unverfänglich, mais nous y sommes, sagt er, er weiss, dass man ihn nicht mehr in die Cafeteria lassen wird, wenn er das, was er im Bad sagt, in der Cafeteria sagt, aber wir werden es doch nicht in der Cafeteria sagen,

cognovit bos possesorem suum, zwei Personen traten ihnen entgegen, ein jüngeres Frauenzimmer und ein ältlicher Mann, ausgeteilet erfreut solch Gut und getauschet, der ebenfalls verdächtigte Wittenberger Scharfrichter Magnus Fischer wurde nach seiner Flucht in der Grafschaft Mansfeld ergriffen und zum Feuertod verurteilt, vollstreckt in Eisleben am 7. Juli 1540, le Caïman sur le sec, jene hiess den Gast sogleich freimütig willkommen, Sie sind, sagte sie, als einer der Unsern angemeldet, wie soll ich Ihnen aber kurz und gut den Gegenwärtigen vorstellen, mein leip noch seim griff erhischt,

Mittwoch, 8. Oktober 2014


er ist unser Hausfreund, mit Fremden, wir sagen es nur im Waschraum und beim Haareschneiden und wenn man in unserem Zimmer putzt und im Lift und beim Blutdruckmessen, es ist immer die gleiche Geschichte mit dem Olaf und doch immer auch eine aufregende und eindrückliche Geschichte, sagen wir, kann man denn das hören ohne Anteilnahme, hören upp, das sind Schicksale, Frau Sitharabalamanalman, Schicksale, und warum sollten wir es nicht auch in der Cafeteria sagen,
mi pueblo no entiende, trotz des göttlichen Ursprungs ihrer Sollensgebote funktionieren christliche Ethiken eudämo­nistisch, die Befolgung guter Taten wird mit lustvoller Belohnung, das heisst mit der Aussicht auf den Gewinn ewigen sozialen Lebens im Jenseits versehen, und detto die Nicht-Befolgung mit Bestra­fung und Verlust desselben, griff, auch politische Systeme arbeiten wie Religio­nen mit Versprechungen und Vertröstungen, das Ziel des Politikers ist die allgemeine Wohlfahrt oder zumindest die Wohlfahrt seiner Anhänger,
falls diese Ziele nicht erreicht werden, droht der Abfall, die Rebellion, die nicht nur eine Angelegenheit der Intellektuellen ist, ein Aufstand des Geistes, sondern der Durchbruch tiefsitzender, in der Stammes­geschichte unserer Gattung ent­standener Antriebe, for the LORD hath spoken, Frau Ungabingomboza, der geile Feger aus Somalia hat den blonden Olaf angelockt, daran gibt es nichts zu rütteln, sagen wir in der Cafeteria, um vier Uhr am Nachmittag, mitten unter allen  Cremeschnittenesserinnen und Cremeschnitten­essern, das werden wir sa­gen, und noch vieles andere werden wir sagen, zur Abwechslung werden wir uns auch politische Erörterungen erlauben,

Dienstag, 30. September 2014

unnnhaltbar, werden wir sagen, es ist unnnhaltbar, alles ist unnnhaltbar,

Sonntag, 28. September 2014

Samstag, 27. September 2014

um unerwünschte Schwangerschaften zu vermeiden und um den nicht zur Fortpflanzung berechtigten Partnern auch Gelegenheit zum Sex zu geben, praktizierte man männliche Selbstbeherrschung, die darin bestand, dass man durch Carrezza-Praktiken oder durch Coitus interruptus oder durch Petting vermied, dass die Frauen schwanger wurden, Crickettsüden, das sehen Sie doch, Frau Mbologozowala, es wird immer schlimmer, in Nigeria lebten einst neunzig Millionen Menschen, et asinus, und jetzt noch eine Million, und wir sollten uns nun zusammennehmen und schön brav sein,

nein, Frau Bossubossu, wir wollen es doch auch schlimm ha­ben, und es immer schlimmer machen, schlimmer machen, schlimmer lachen, bis wir in die Grube steigen, aber wir sind noch nicht in der Grube, im Schlauch steigt der Schleim unhaltbar hoch, die­se Worte stehen da wie Sterne am Firmament, dieses Sternbild steht noch in der letzten Stunde über uns, im Altersheim, zwischen Hun­dertjährigen, wirds ein Jubel, und im Schlauch steigt der Schleim unhaltbar hoch, daz mir nimmermer erlischt,

 
unhaltbar, praesepe domini sui, permanente Überforderung des Menschen, nicht erst in unserer modernen Zivilisation, diese bietet vielleicht sogar gute Kompensations- und Überlebensmöglichkeiten, sondern durch den gesamten Zivilisationsprozess seit Beginn der Sesshaftigkeit, ego autem dico vobis, das Grundübel ist der grundsätzli­che Mangel an allem Notwendigen und Wünschbaren, der sich aus unserer natürlichen Umge­bung ergibt, es fehlt an an Nahrung, an Raum, an Sicherheit, an einem befriedigenden Sexualle­ben,
wie sol ich jn wider anziehen, es fehlt aber auch am Gemeinsinn, an der Hilfsbereit­schaft, an der Vernunft und der Rationalität, und wir sind auf diesen Mangel hin programmiert, wir müssen uns egoistisch verhalten, denn der Egoist verschafft sich Vorteile, oi amor, in der Praxis war das wohl so, daß das Paar sich in weihevoller Stimmung zunächst mit einem ausgedehnten Vorspiel beschäftigte, der Mann dann behutsam in die Frau eindrang, dort etwa eine Stunde lang ziemlich regungslos verharrte, während sich das Paar den angenehmen Empfindungen hingab, und sich dann wieder behutsam zurückzog ohne zum Orgasmus gekommen zu sein,

Donnerstag, 18. September 2014

Mittwoch, 17. September 2014


nimmermer, er ist unser Hausfreund im schönsten und weitesten Sinne, bei Tage der belehrende Gesellschafter, bei Nacht Astronom, und Arzt zu jeder Stunde, es wächst schlafend des Wortes Gewalt, und Arzt zu jeder Stunde, Vater, solche Mentalitäten und Traditionen sind, in dem weiten Rahmen, den die genetische Programmierung der Menschen zulässt, selbst historische Produkte, sie wurden durch Rahmenbedingungen geschaffen und ändern sich, wenn diese sich ändern, wenn auch nur langsam und über Jahrhunderte, Dum emisit spiritum,

Moralität, so scheint es, haben wir allerdings andererseits dann doch wieder fast zuviel, wir nehmen über alle Massen am Schicksal anderer Menschen teil, unsere Emotionalität, unsere Aengste und Vorlieben vagabundieren herum und suchen sich geeignete Objekte, an die wir uns je nach Be­dürfnis in grossen Gruppen anschliessen, dadurch entstehen sehr langlebige Gebilde, Vereine, Kirchen, Organisationen, deren Wirkung letzten Endes nur darin besteht, dass sie das Elend verlän­gern und die Lösung der Probleme verunmöglichen, entsaften, werde ich sagen,
heiter, das Verhängnis begann nicht mit der Sesshaftigkeit, nicht mit der Menschwerdung, es begann mit den ersten Organismen, mit der ersten Konkurrenzsituation, die Dinger wollten ja plötzlich leben, wachsen, sich vermehren, wollten Nahrung, Wärme, Raum, und hallt, steuerbar sind solche Änderungen kaum, sie werden auch selten geplant, umso wirkungsvoller können sie sein, wenn sie mit elementarer Wucht hereinbrechen und eine Fülle von Folgeänderungen nach sich ziehen, ay, und die Hundertjährigen werden nicken und kichern,
Liebessaft, werde ich sagen, und der blonde Olaf sitzt in der Falle, im Heftchen sieht man das, aus allen Richtungen hat man die zwei aufgenommen, üppige Formen, die Bilder werden wir noch bei uns haben, aufbe­wahrt zuoberst in der Schublade, wir müssen uns nicht mehr genieren, nación pecadora, unter den wenigen Dingen, die wir bis zuletzt nicht weggeben werden, werden diese Heftchen aus Hochglanzpapier sein, es ist Hoch­glanzpapier, es hält lange und ist trotzdem sehr abgriffen,

Samstag, 6. September 2014

Freitag, 5. September 2014

wir werden es nach unserem Tod zusammen mit den entsprechenden Schriften dem Litera­turarchiv übergeben, wie wird das Pflegepersonal reagieren, denken wir, wenn man uns die Haare oder die Zehennägel schneidet und wir beginnen mit unseren Lieblingswörtern, zwelling, werden wir sagen, heb jij nog nooit van een zwelling gehoord, und meine liebe Muse bleibt mir noch fern, schweigend harrte ich ihres Besuches, durch Bitten wollte ich sie nicht beunruhigen, denn die Muse, wie die Liebe, beglückt nur freiwillig, är wärdi mache,
und sie werden es gar nicht verstehen, es ist holländisch, werden wir sagen, das ist jetzt eben holländisch, my people doth not consider, delikates Dinge behandeln wir auf holländisch, nog nooit gehoord, und wenn sie es verstehen, so werden sie sich das gewiss gefallen lassen müssen, man wird ihnen kündigen, wenn sie kein Verständnis für diese  Hirnschwächen haben, ja, Madame, haben Sie doch Geduld mit mir, es ist eine Krankheit, es ist ja bald vorbei, und ich bin ja bei alledem ein sehr freundlicher und höflicher Mensch, ich war mein ganzes Leben lang ein freundlicher und höflicher Mensch, pueblo cargado de iniquidad,

o Dio, che ci dai il pane della vita, hey Viviana, ganz an­ders als die anderen da, die bösen Alten, die herumschlürfen und sich beklagen, es gibt Menschen, die haben siebzig Jahre lang immer nur geschimpft und geklagt und können nun nichts mehr anderes tun, als weiter zu schimpfen und zu klagen, stick your chimbombo in me, saying, I am Alpha and Omega, the first and the last, and, What thou seest, write in a book, and send it unto the seven churches which are in Asia,

Mittwoch, 3. September 2014


Idioten, rufen diese Alten, eine Zumutung ist das, schreien sie, eine Frechheit, da wird man mich mehr als nur tolerieren, man wird mich ganz gern machen lassen, so weit es gehet, und ich, versetzte dieser freundlich, empfehle Ihnen dieses Frauenzimmer als die bei Tage unermüdet Geschäftige, bei Nacht wenn's not tut gleich bei der Hand, und immerfort die heiterste Lebensbegleiterin, sniff sniff whimper, wie bist Du eigentlich nach Deiner Abtreibung aus der Mülltonne geflohen, An die Parzen, where is that noise coming from,

das uralt Zeichen, gib's auf, Israhel non cognovit, Wahrnehmung, Denkmittel, Denkformen, Denkmethoden, Begriffe, Klassifizie­rungs- und Erklärungsmechanismen, Erkenntnis, wie verworren, schwierig, mühsam, beschränkt das alles ist, nichts steht fest, kein Mensch weiss, was gut ist und was schlecht, was klug und was dumm, Olaf fickt, werde ich sagen, Olaf fickt wie ein starker Ziehhund, sie werden lächeln, wenn sie das hören, und ich werde sie mit allerlei Neuem überraschen, ich werde bei alledem vielseitig sein,

wir bauen ja schon jetzt Sicherungen ein, memorieren tausend Wendungen und Wörter, die uns zur Verfügung stehen werden, wir werden es uns leisten können, vom Sex abzukom­men, ohne gleich zu Bosheiten und Beleidigungen zu gelangen, die uns natürlich auch, wie den anderen, massenhaft im Kopf sitzen, von Eltern geerbt, wir wollen nicht im Rollstuhl auf den Spazierwegen zum Sportplatz gerollt und mit bösen Sätzen im Kopf den spielenden Kindern zusehen, von allen guten Geistern verlassen, solche Sätze wollen wir wenn immer es geht vermeiden, dem Teufel vom Karren geflogen,

Mittwoch, 27. August 2014


auch das sagen wir nicht, wir lassen die anderen giftig sein, manche können ja gar nichts mehr sagen, können sie nur böse blicken und dazu lallen, populus meus non intellexit, Angela, treffend und schaffend hinab, oder es fällt ihnen nur noch ein einziges Wort ein, am Morgen, sagen sie, am Morgen, und nichts weiter, sie geistern Tag und Nacht in den Gängen und sagen nur dieses eine, am Morgen, da sind wir besser dran, wir sind vergleichsweise ein ungeheuer interessanter Mensch, aber wir haben eben rechtzeitig vorgesorgt, wir haben trainiert, alle Leute sollten das tun, sie vegetieren sonst als ganz und gar un­appetitliche Grüsel-Gestalten in den Altersheimen,
descendencia de malhechores, in der Tat könnte die Art und Weise, in der andere Geschöpfe in der Natur positioniert sind, so von der unseren verschieden sein, dass ihre Aufmerksamkeit dadurch auf völlig andere Aspekte oder Bestandteile des Kosmos gerichtet würde, vielleicht ist die Welt hinreichend komplex und vielgestaltig, dass sie sich auf Aspekte ihrer Umwelt konzentrieren, die für uns gar nichts bedeu­ten, und das Ergebnis wäre, dass ihre Naturwissenschaften und ihr Leben in ganz andere Rich­tungen orientiert wären als unsere,

Samstag, 23. August 2014

Freitag, 22. August 2014

denn so kehren die Himmlischen ein, die Welt ist relativ komplex und viel­gestaltig, weil wir sie mit unserer Phantasie komplex gestalten können, oder hat auch unsere Phantasie Grenzen, was meinen Sie, wenn Sie die Wanderjahre lesen, omne caput languidum, immerfort die heiterste Lebensbegleiterin, tiefschütternd gelangt so, wir müssen unseren Kopf daher systematisch auch vielerlei Sachen ab­füllen, es soll in unserem Kopf vielerlei geben, esprits, saints, wir wollen uns ganze Sätze einprägen, auf immer, oder ganze Texte, unser Lebensgedicht beispielsweise, es ist gut, dass wir dieses Gedicht auswendig gelernt haben, denn aus dem Purpurgewölk,
so werden wir rufen, denn aus dem Purpurgewölk, so in den Gängen des Altersheims, trat der herrliche Gott Hermes gelassen hervor, das wird ihnen doch wohl gefallen, ich werde das sehr schön sagen, et omne cor maerens, ich werde immer exakt um Mitternacht vor die Zimmertüre treten und das ganze lange Gedicht aufsagen, mit lauter Stimme, aus den Schatten herab unter die Menschen ihr Tag, und alle werden sich wundern über diesen noch intakten Kopf, der herrliche Gott Hermes, so werde ich rufen, um Mitternacht, und dann wieder abkommen vom Thema, wegkommen, saug, werde ich auf einmal sagen, saug, schlaflos,

um drei Uhr am morgen, werde ich alle wecken, indem ich Puppe rufe, Puppe, und die Pflegerinnen vom Nachdienst werden versuchen, mich in mein Zimmer zurückzubringen, was aber sehr lange dauern wird, Hermes gelassen hervor, ich werde die Pflege­rinnen bitten, dieses Gedicht zu lernen und mit mir zu sprechen, my people hath not understood, Angela, so nannte man die durch Gestalt und Betragen einnehmende Schöne, verkündigte sodann die Ankunft Makariens, ich habe meine Füsse gewaschen, eine andere Wissenschaft könnte so radikal von der unseren abweichen, dass wir sie gar nicht erst als solche erkennen könnten,
hijos depravados, o Wunder der Naturwissenschaft, wie erbärmlich nehmen sich daneben unsere Geisteswissen­schaften, unsere Philosophien und Moralen aus, hier befindet man sich seit zehntausend Jahren auf dem immergleichen Stand eines absoluten Narrentums, wie sol ich sie wider besuddeln, tasten, tasten, tasten, a planta pedis usque ad verticem non est in eo sanitas,

exzentrische Götter haben diese Welt geschaffen, um sich darin als Hauskatzen zu inkarnieren, in die beste Existenz, die denkbar ist, in die bestmögliche Existenz, und zwar nicht nur aus der beschränkten Sicht der Menschen, sondern auch aus der ewigen und allesumfassenden Sicht der Götter, cómo se ha convertido en prostituta la cuidad fiel, auch wenn sie kein Wort deutsch verstehen, auch wenn sie nur eine von diesen Tausenden von afrikanischen Sprachen sprechen, so werden sie das Gedicht am Ende lernen und mit mir dieses Gedicht sprechen, am besten ist es, denken wir, wenn uns niemand verstehen würde, aber mein Freund steckt seine Hand durchs loch,
ah, wenn wir der letzte Mensch wären, der noch deutsch verstünde, dann könnten wir immer frei alles sagen, alles das, was wir nie sagen durften, saug fest Puppe, werden wir rufen, und die kleinen drahtigen Afrikanerinnen werden kein Wort vom dem verstehen, was ich sage, und ich kann sagen, was ich will, Martines schnelle Zunge, werde ich sagen, umkreist die Eichel,

Montag, 11. August 2014

Samstag, 2. August 2014


und sie werden denken, das gehöre zum Gedicht und auch das auswendig lernen, und am Ende dieses derart ergänzte Gedicht auch anderen Insassen vortragen, von Göte, werden sie sagen, es ist von Göte, aber sie werden nicht wissen, wer dieser Göte ist, wahrscheinlich denken sie, der alte Herr heisse Göte, ganz weit schiebt sie die Vorhaut zurück, so werden sie zu den Frauen sagen mit den dunklen leeren Knopfaugen, ganz weit,

hasst das Böse und liebt das Gute und schafft dem Recht eine Stätte im Tor, vielleicht wird dann der Herr, der Gott der Heerscharen, dem Rest von Joseph gnädig sein, und die Pflegerinnen werden mich stützen, wenn ich meine Wanderungen mache,  und jetzt spritzt, werde ich sagen, das Sperma, und wehe euch, die ihr den Tag des Herrn herbeisehnt, was erwartet ihr denn vom Tag des Herrn, er ist Finsternis und nicht Licht, in üppigem Guss in Martines Schlund, und ich werde weiter die armen verlorenen Wesen unterhalten, denen unsere Pflege obliegt, Saint Jacques Majeur werde ich sagen, oder expédition,

 

mein Lieblingswort ist genau, weil es aus dem Herzen herauskommt und so viel Präzision beinhaltet und so powerful ist, Qin Er Shi, jetzt machen wir dann bald eine kleine expédition, mit dem Baron Samdi, mit fünfundneunzig muss man immer auf die Begegnung mit dem Baron la Cimetière gefasst sein, aber wir werden endlich glücklich sein, weil wir sagen können, was uns bewegt, was wir im Kopf haben, wenn das Wort Endspurt im Kopf ist, dann sagen wir Endspurt,  oder wenn irgendein ganzer Satz im Kopf auftaucht, der Satz jetzt wirst du gemolken, dann werden wir diesen Satz aussprechen können, sinning nation,

 

Mittwoch, 30. Juli 2014

Samstag, 26. Juli 2014


jetzt können wir ja gar nichts aussprechen, wir denken jeden Tag, dass wir das, was wir denken, nicht aussprechen können, dass sie der wunderbarste Mensch sei, den es gebe, ein Mensch wie ein blühender Garten voller Düfte und Quellen, das dürfen wir nicht sagen, dass wir unaufhörlich ihr Bild vor uns haben, als das Bild einer Heiligen, das dürfen wir nicht sagen, da reichte mein Freund mit der Hand durchs Schalter, es wird sein, wie wenn jemand vor einem Löwen flieht und dabei ein Bär ihn trifft, oder er betritt das Haus und stützt seine Hand an die Wand und da beisst ihn eine Schlange, gemolken, werden wir sagen,
gemolken, ganz gewiss ist der Tag des Herrn Finsternis und nicht Licht, Dun­kelheit ohne Schimmer, llena estaba de derecho, eine Schwarze wird mich auskleiden und ins Bett legen und ich werde dabei ununterbrochen sagen jetzt wirst du gemolken, jetzt wirst du gemolken, und die Frauenzimmer werden es nicht verstehen und ihr geheimnisvolles Lächeln lächeln, was für ein geschwätziger Zittergreis, was der noch redet, versteht denn jemand, was der redet,

es versteht es niemand, auch der Verwalter nicht und der Arzt und die Krankenschwester nicht, mild erhob er den Stab und deutete, werde ich sagen, und der Verwalter, der eine nordische Sprache spricht, finnisch womöglich, wird rein gar nichts verstehen, y en ella habitaba la justicia, niemand ahnt, dass es einmal ein Gedicht gab mit dem Titel Euphrosyne, niemand, und dennoch tragen wir dieses Gedicht vor, als Letzter, mild erhob er den Stab und deutete, sind alle Merkmale und Eigenschaften rezenter Lebewesen optimale Anpassungen im Dienste der genetischen Fitness, Look out,

 
werde ich sagen, und der Verwalter wird sich wundern und die Küchengehilfin wird es hören, mild erhob er den Stab und deutete, und die Küchengehilfin wird still werden und sich freuen und manchmal für eine Minute bei mir stehenbleiben, wenn ich rezitiere, und mich überliefs, ist es möglich, dass es eine Zeit geben wird, in der alles dies vergessen und verloren sein wird, die Gedichte, die bemalten Eier, und auch die Engelshaare, sed et capilli capitis vestri, die doch alle gezählt sind, numeriert, jedes, wird sich das alles verlieren und werden nur noch winzigste Partikel durch ungeheure leere Räume rasen, a seed of evil doers,
Freund Amos, dass Wehe-Rufe nichts bewirken, natürlich nichts, hast du auch gewusst, man macht sich nur lächerlich, wenn man sich hinstellt und ruft, wehe, weh euch, das nützt nichts, niemand nimmt das ernst, omnes numerati sunt, wir aber rufen es für uns, es entlastet uns, es freut uns sogar, und deshalb sind wir Prophet, weil wir uns ganz gern vorstellen, wie dieses Volk vor Löwen flieht und dabei auf Bären stösst, und wir stellen uns vor, wie sie am Abend, am späten Abend, ihr Haus erreichen, müde, kaputt, mit brummendem Schädel,

Sonntag, 20. Juli 2014

Donnerstag, 17. Juli 2014


und wir stellen uns vor, wie sie sich abstützen, wie sie mit der Hand die Wand berühren und eine Schlan­ge sie beisst, die der Schlangenliebhaber von nebenan freiliess, bevor er Selbstmord beging, oder vielleicht verbirgt sich die Schlange oben, an der Lampe, am Türrahmen, und lässt sich auf ihr Opfer fallen, et unus ex illis non est in oblivione coram Dei, ich wünschte, die Küchengehilfin würde mir länger zuhören, aber sie hat nie Zeit, sie muss immer sofort weg, wallend verschlangen wachsende Wolken, werde ich sagen,

im Zug, wenn sie weggeht, beide Gestalten vor mir, sie hat irgendwo einen schwierigen Haushalt zu besorgen, tiefer liegt die Nacht um mich her, wie ist es dazu gekommen, ausserhalb des Bettes, sie heizt mit Holz, hat sie gesagt, das sie selber im Wald sucht, und sie muss das Wasser vom Hof holen und auf das Feuer stellen, und sie muss die Hühner besorgen und aufpassen, dass immer alle Türen zu sind, sonst kommt der Fuchs und frisst die Hühner, die stürzenden Wasser,

 

ich kann gar nicht verstehen, warum das alles gemacht wird, wir sind doch alle so wohlerzogen und dressiert, wir sagen doch sowieso nichts Falsches mehr, brausend gewaltiger nun neben dem schlüpfrigen Pfad, es wird unsere schönste Zeit sein, wenn wir im Alterheim sind, pero ahora la habitan homicididas, Angela, so nannte man die durch Gestalt und Betragen einnehmende Schöne, verkündigte sodann die Ankunft Makariens, vnd mein Leib erzittert da für, ein grüner Vorhang zog sich auf, und eine ältliche wunderwürdige Dame ward auf einem Lehnsessel von zwei jungen hübschen Mädchen hereingeschoben, wie von zwei anderen ein runder Tisch mit erwünschtem Frühstück,

quomodo facta est meretrix, armer Mensch, er hätte ein besseres Los verdient, er hat ja viele sogenannt gute Veranlagungen, er hat die Fähig­keit zur Kooperation, zur Geselligkeit, er kann Mitleid empfinden und Sympathie, er ist ein so­ziales Wesen, mein leib mein sel frewen sich, dis donc, a-t-elle autant de gorge que moi, ta madame, Du Trösterin der Betrübten,

Mittwoch, 9. Juli 2014

Dienstag, 8. Juli 2014


da liesse sich doch einiges machen, Besseres als das, was jetzt geschieht, jetzt haben wir nämlich dieses hilfsbereite Tier in unseren Dienst gestellt, jetzt nützen wir es aus, loben seine Bescheidenheit, seinen Fleiss, seine Opferbereitschaft, jetzt locken wir ihm das Geld aus der Tasche, sofern er noch welches hat, und wenn wir nur geschickt genug sind, wird er sein Leben lang arbeiten, ohne zu murren und ohne Fragen zu stellen, civitas fidelis plena iudicii, wenn wir geschickt genug sind, werden wir sogar einiges erreichen, im Kleinen wie im Grossen,

und was uns betrifft, so wird es uns ganz gut gehen, sofern wir nur immer tüchtig lügen und betrügen, da stund ich auff, die Geschichte des Menschen ist die Geschichte der Tricks, mit denen ihn einige halbwegs kluge Köpfe angetrieben und ausgenützt haben, wenn es gut kommt, wenn das arme Wesen Glück hat, findet es Anführer und Lehrer, die etwas mit ihm zustandebingen, dann entsteht im besten Falle eine Kultur, wenn er Pech hat, und das ist der häufigste Fall, wird er, zusammen mit Millionen und Milliarden von sei­nesglei­chen, ins Elend und in den Tod getrieben, they have forsaken the LORD,

wir werden immer sprechen, so laut wir wollen, und immer ganz wesentliche Worte, ganz schöne Worte rufen, bizango beispielsweise, oder dschambala, und die sanfte Küchengehilfin wird uns zuhören, mais venez donc, werde ich rufen, dass es alle schaudert, une expédition, werde ich rufen und es werden alle zusammenfahren, auch wenn sie nichts verstehen, und wenn sie Abfälle wegträgt, redet sie mit uns, zwei Worte, drei Worte, und wir sind dann der freund­lichste und glücklichste Mensch, den es auf der Welt gibt, das ich meinem Freunde auffthet,

Freitag, 27. Juni 2014

eine Heilige, denken wir, und wir verehren die Küchengehilfin als unsere Heilige, sie ist uns eine Heilige, und wir nehmen uns in ihrer Gegenwart immer total zusammen, sprechen nie vom Olaf aus Oslo, aber wenn sie fort ist, nach Hause geeilt, zu ihren Hühnern, sind wir sofort wieder für Ueberraschungen gut, Jesses Gott, so beginnen wir, und kommen erneut zu kräftigen Sätzen, gib mir alles, das sagten die Frauen in den Filmen, die wir sahen, auf unseren Reisen, gib mir alles, es ist dies ein wahrer Satz, er hat eine tiefe anthropologische Wahrheit, ein richti­ges Weib will allen Saft haben,

Donnerstag, 26. Juni 2014


they have gone away backward, es will verhindern, dass sich der Mann noch einer an­deren zuwenden kann und eine andere befruchten kann, wenn er nämlich weitere Nachkommen zeugt, wird er sich weniger um die beim ersten Schuss er­zeugten Nachkommen kümmern, ein Mann muss daher alles deponieren, er muss vollständig abgesamt werden, er muss für Sicherheit und Nahrung sorgen, daraus er­klärt sich das Interesse für den Lebenssaft,  Sperma, sagen wir, viel Sperma, und kein Tropfen darf im Sack bleiben, passt gut auf, sonst geht er gleich weiter und befruchtet noch eine andere,
lyt, das kann in den energiearmen Regionen dieser Welt den Untergang bedeuten, das sage ich jetzt als lwa, der die Lieben dieser Welt immer gut beobachtet hat, deshalb haben die Lieben im Norden etwas Hektisches, deshalb sind diese Lieben immer ein Kampf, eine Besitzergreifung, du Jord, deshalb ist dort der Samen so wichtig, Samen, sagen wir, der Samen so wichtig, da haben es unsere lieben Freundinnen und Freunde auf der Insel besser,
Madame ist da, schwer, warm, breit, und Madame empfängt jeden, der vorbeikommt, Madame ist freundlich und ruhig und lässt auch jeden wieder gehen, thi HERREN taler, soll er doch gehen, sie braucht ihn nicht, sie will ihn nicht, es findet jeder sein Auskommen, man lebt im Land der Kürbisse und der Wassermelonen und der Kokosnüsse, man lebt nicht in einem kargen Bergland und muss daher aus der Liebe auch kein grosses Theater machen, man muss nicht so unendlich kompliziert tun, wie man in den Wanderjahren tut, man muss nicht um jeden Tropfen besorgt sein, meine hende troffen,

Samstag, 14. Juni 2014


und später behauptete die Lyrikerin gegenüber Isiah Berlin, sie sei überzeugt, Stalins Wut, die sie beide verursacht hätten, habe den kalten Krieg entfesselt, ach, Natur, wie sicher und, still, kein Wort, wir müssen schweigen, Worte tragen geheime Energien in sich, die wir nicht kennen und nicht kontrollieren können, ein Wort kann einen Weltkrieg auslösen, ein Diktator gerät über einem Wort in Wut und löst einen Weltkrieg aus, die Diktatoren warten auf diese Worte, sicher und gross, und die dum­men Dichter in ihrem Dichtersumpf posaunen sie in die Welt hinaus, auch wenn es ihnen nach­her an den Kragen geht, und weil alle Worte der Welt in einem geheimen grossen Gleichgewicht bleiben müssen, weckt jedes Wort ein ein Gegenwort,
gross in allem erscheinst du, als wir das dichteten, dachten wir etwas ganz Geheimes, Unaussprechliches, Felsen stehen gegründet, wir denken an schwere Körper, wenn wir Natur sagen, und es erscheinen uns Felsen, überhängende, faltige, moosige, es stürzt sich das ewige Wasser, Makarie, iustitia habitavit in ea, Makarie sprach zu Wilhelm als einem Vertrauten, sie schien sich in geistreicher Schilderung ihrer Verwandten zu erfreuen, mit Myrrhen,

diktiert ist das, alles diktiert, hear, zu erfreuen, hear the word of the LORD, es war, als wenn sie die innere Natur eines jeden durch die ihn umgebende individuelle Maske durchschaute, ye rulers of Sodom, warum wir wollen, dass die Menschheit weiterexistiert, aus der bewölkten Kluft,
wir wollen, dass die Menschheit weite­rexistiert, weil wir glauben, in ihr auch selber fortzuleben, wir wollen Kinder in die Welt setzen, im eigentlichen und im übertragenen Sinn, und diese Kinder sollen die Macht, die wir schon er­langt haben, erweitern und vergrössern, und unsere Bücherkinder sollen auf den Büchergestellen der Späteren stehen, auf den Pulten der Schüler liegen, unsere Namen sollen sich ihnen einprä­gen, ja mehr noch, unsere Gedanken sollen ihre Köpfe erfüllen, schäumend, wir wollen sie lenken, wir wollen für sie Gesetze machen, wir wollen ihr Gott sein, schäumend und brausend hinab,
Flüssigkeiten, Säfte, Dämpfe, es spritzt und tropft, es wühlt und bohrt, Fichten grünen so fort, es saugt und schluckt, es stösst und reibt, es schlürft und zittert und zappelt und glüht und zuckt und siedet, es donnert und zieht und stösst und giesst, und selbst die entlaubten Gebüsche, man höre, hegen, im Winter schon, heimliche Knospen am Zweig, merken Sie sich diesen Text, für Ihre letzten Jahre, er wird Ihnen helfen, über die Runden zu kommen, es ist dies ein ziemlich doppelbödiger Text, nunc autem homicidae, Glücklicher und Gesegneter, statt sterblich, solltest Du ein Gott sein,
give ear unto the law of our God, wären wir weniger klug, als wir es sind, wären wir nicht überlebensfähig, und wären wir klüger, als wir sind, wären wir auch nicht überlebensfähig, wir sind genau so klug, wie es für uns nötig ist, vor rechter lieb, die Personen, welche Wilhelm kannte, standen wie verklärt vor seiner Seele, das einsichtige Wohlwollen der unschätzbaren Frau hatte die Schale losgelöst und den gesunden Kern veredelt und belebt, mit Folk kan intet fatte, wir sollten ein Gott sein, haben Sie gehört, Sie Glücklicher, Sie Gesegneter, ye people of Gomorrah,

Dienstag, 10. Juni 2014

Montag, 9. Juni 2014

warum sind wir nicht klüger, wir sind nicht klüger, weil wir zunächst einmal, um eine substantiell klügere Spezies zu sein, ein viel grösseres Gehirn bräuchten, das würde aber nach den herrschenden Prinzipien der Biotechnik einen grösseren, weniger agilen Körper verlangen, und dieser grössere Körper wäre gefressen worden, bevor viel hätte aus ihm werden können, how is the faithful city become an harlot, und unser Beispiel, unser Mut, denken wir, wird ansteckend wirken, und es werden auch andere dazu verleitet werden, die Sätze ihres Lebens von sich zu geben,

was soll ich jetzt mit dem anfangen, sagt eine Greisin, eine vor zwanzig Jahren pensionierte Dame, was soll ich jetzt mit dem anfangen, sie sagt nur immer diesen einen Satz, ein Adeliger hat ihr einen Zettel hingeworfen, eine Notiz, wie immer unleserlich, und ist weggerannt, an eine Sitzung, it was full of judgement, die Herren sind nie erreichbar, sie sind immer an Sit­zungen und verlangen, dass Dinge erledigt werden, durch die guten Geister in den Vorzimmern, so­weit die alte Dame, zum Glück sind die Damen in der Mehrheit,

die Damen sind bei alledem viel erträglicher als die Herren, die glücklicherweise eine niedrigere Lebenserwartung haben, die wenigen Knattergreise, die unter uns sind, lassen uns die Schrecken ahnen, die sich ergäben, wenn die Männchen langlebiger wären und reden würden, die Sitzung findet im Zimmer vier statt, rufen sie, die Sitzung ist im Zimmer vier, tönt es, am frühen Morgen, wenn man sie ins Bad führt, righteousness lodged in it,

Montag, 26. Mai 2014

Dienstag, 20. Mai 2014


Sitzungen sind ihnen das Liebste im Leben gewesen, Sitzungen, sagen sie, Sitzungen mit Sitzungsgeld, uns sie haben darüber alles andere vergessen, Vorstandssitzung, rufen die Greise, Generalversammlung, sa­gen sie, während wir daneben doch interessanter sind, expédition sagen wir, travail, und lächeln geheimnisvoll, ja, unser Leben ist geheimnisvoll bis zur letzten Minute,

principes tui infideles socii furum, bei solchen Unterhaltungen wird deutlich, wie tief die Technik bereits in das Moralische gedrungen ist, der Mensch fühlt sich in einer grossen Maschine, aus der es kein Entrinnen gibt, Lai De Guigemar, während die alten Säcke Traktandenliste murmeln, erfinden wir immer neue Wendungen, fass ihn an, sagen wir, fass ihn an, wenn die Küchengehilfin durch die gläserne Eingangstür verschwunden ist, den grossen harten Busen, die Frauen reden unaufhörlich, die Männer reden kaum,
die Frauen reden, weil sie sich ihrer Männchen genauestens vergewissern wollen, physisch und psychisch, vor rechter lieb, man darf die Kerle keinen Moment sich selber überlassen, sonst gehen sie gleich woanders hin, jetzt, sagen die Frauen, macht es, erledigt es, donnez-moi tout, sagen die Frauen, donnez, Monsieur, sagen auch wir in den Gängen, und niemand hält sich auf, wenn sich die Grenzen der Geschlechter verwischen,